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Mit zielgerichtetem Ansatz Vorriterrolle im Kreis Lippe

übernommen – LEADER-Region bündelt die Kompetenzen

 

Der demografische Wandel ist mittlerweile nicht mehr nur ein weit entferntes Zukunftsszenario, welches auf Grundlage von abstrakten wissenschaftlichen Hypothesen diskutiert wird, sondern wirkt sich bereits heute konkret auf das Zusammenleben und die Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft aus. Die Bevölkerung schrumpft, der Anteil der älteren und hochbetagten Menschen steigt an und der Anteil jüngerer Menschen wird weiter sinken. Was bedeutet diese Entwicklung für unsere Gesellschaft, insbesondere für die Zukunft der Stadt Lage, in dessen Zentrum sich unser aktuelles Globalobjekt (https://bit.ly/2WvgWDV) befindet?

 

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Die Entwicklung von Lösungswegen zur Gestaltung des demografischen Wandels ist sowohl der Verwaltungsspitze als auch dem Rat der Stadt Lage ein besonders wichtiges Anliegen und wird daher entsprechend nachhaltig unterstützt. Durch die frühzeitige und konsequente Erarbeitung eines umfassenden demografischen Handlungsrahmens in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung und vielen engagierten Lagenser Bürgerinnen und Bürgern sowie der Bestellung eines hauptamtlichen Demografie-Beauftragten, nahm die Stadt Lage mit diesem zielgerichteten Ansatz eine Vorreiterrolle im Kreis Lippe ein.

 

Im Rahmen der umzusetzenden demographischen Handlungsfelder kristallisiert sich aus Bürgersicht ein Thema besonders heraus, das der gesundheitlichen Versorgung vor Ort. Neben einer mittlerweile fast flächendeckenden Ausstattung des Stadtgebietes mit Defibrillatoren, wurde in enger Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Ärztekammer Westfalen-Lippe die drohende Unterversorgung der Stadt Lage im Bereich der hausärztlichen Versorgung abgewendet werden.

 

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Der der LEADER-Region „3L-in-Lippe“ (Lage, Lemgo und Leopoldshöhe) zur Verfügung stehende und mit 2,7 Millionen Euro ausgestattete Fördertopf bietet für Lage die einmalige Chance, das äußerst positiv gestartete Gesamtprojekt der Gestaltung des demografischen Wandels möglicherweise durch zusätzliche Finanzmittel wesentlich umfassender als bisher umzusetzen zu können.

 

Die Stadt Lage, die Alte Hansestadt Lemgo und die Gemeinde Leopoldshöhe sind dabei seit dem Herbst 2014 zum Regionalverbund „3L-in-Lippe“ zusammengeschlossen. Gemeinsam wurden Kompetenzen gebündelt, um durch Projekte die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Durch die Beantragung von EU-Fördermitteln für den Zeitraum 2014 bis 2020 besteht die Chance, finanzielle Unterstützung zur Umsetzung von Projekten und Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raumes zu erhalten.

 

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In einem breit angelegten Prozess unter intensiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger der angeschlossenen Kommunen wurde ein Lokales Entwicklungskonzept (LES) als Grundlage für eine Bewerbung um LEADER-Fördermittel zur Stärkung des ländliches Raumes entwickelt. Anfang Juni 2015 erreichte die dem Kommunalverbund angeschlossenen Städte Lemgo und Lage und die Gemeinde Leopoldshöhe die Zusage, für den Zeitraum 2014 bis 2020 über insgesamt 2,7 Millionen Euro Fördermittel verfügen zu können. Dadurch eröffnet sich für die Stadt Lage die Möglichkeit, die im Handlungsrahmen Demographie skizzierten Projekte und Maßnahmen gegebenenfalls durch Gewährung von Fördermitteln zeitnah und umfassend umsetzen zu können.

 

Die mit dem vielfach diskutierten demografischen und oben erwähnten Wandel einhergehenden Veränderungen sind auch in Lage spürbar. Die veränderte Altersstruktur wird in absehbarer Zeit gesamtgesellschaftliche Folgen nach sich ziehen. Rat und Verwaltung der Stadt Lage ist es ein Anliegen, auf die durch diese Änderungen erkennbaren Herausforderungen rechtzeitig zu reagieren und durch Handlungsansätze in die positive Richtung lenken zu können.

Das Projekt „Lage gestaltet den demografischen Wandel“ startete im Herbst 2013 unter Begleitung der Bertelsmann Stiftung aus Gütersloh. Ziel des Projektes war es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Agenda für die Zukunft der Stadt Lage zu erarbeiten. Eine erste Bestandsaufnahme und -analyse für das vorgenannte Projekt bildete ein unter der Federführung der Bertelsmann-Stiftung erstellter Demografie-Bericht für die Stadt Lage.

 

Die darin aufgezeigte Geburtenentwicklung, die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in Altersgruppen, eine Bevölkerungsvorausberechnung, die Zu- und Fortzüge in der Stadt sowie die Pendlerbewegungen der Berufstätigten bildete die Datengrundlage für das Projekt. Im Rahmen einer ersten Auftaktveranstaltung im Dezember 2013 wurde das Projekt vorgestellt und die Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen, Politikerinnen und Politiker sowie Angehörige der Verwaltung waren aufgerufen, gemeinsam erste Ideen und Vorschläge für Lage zu formulieren.

 

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Drei Arbeitsgruppen erarbeiteten sie auf der Grundlage dieser Ideen konkrete Zielsetzungen für die Bereiche „Stadtentwicklung, Stadtmarketing“, „Generationengerechtigkeit und ehrenamtliches Engagement“ sowie „Kinder, Jugend, Familie und schulische Bildung“. Bei einer Abschlussveranstaltung im Frühjahr 2014 wurden allen Beteiligten und der interessierten Öffentlichkeit die Ergebnisse in der Aula des Schulzentrums Werreanger der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Als Abschlusspapier – getragen von einem zustimmenden Votum des Rates der Stadt Lage – liegt nunmehr ein „Handlungsrahmen Demografie“ für die Stadt Lage vor. Die darin aufgezeigten Projekte und Maßnahmen befinden sich derzeit in der weiteren Konkretisierung bzw. in der Umsetzung (Fotos: Stadtverwaltung Lage, RMC – Rendite Management Concept GmbH).

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