Regensburg web 0002

Wirtschaftsregion Regensburg will wettbewerbsfähig

bleiben – IHK präsentiert ein umfassendes Leitbild

 

Welche Standortfaktoren definieren die Stadt und den Landkreis Regensburg? Was braucht die Wirtschaftsregion, in der sich in der angrenzenden Gemeinde Bad Abbach unser aktuelles Neubauprojekt befindet (mehr Infos dazu hier: https://bit.ly/2JYOuTp), um erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben? Mit diesen Fragen setzte sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Regensburg-Kelheim in den vergangenen Monaten intensiv auseinander. Das Ergebnis: ein Wirtschaftsleitbild für die Region Regensburg mit Blick auf die Zukunft von Unternehmen und ihren Branchen, den Arbeitsmarkt sowie die Bildungs- und Infrastruktur.

 

Rendering011 web

 

„Das Wirtschaftsleitbild geht den Herausforderungen und Potenzialen unserer Wirtschaftsregion aus verschiedensten Perspektiven auf den Grund. Hinsichtlich der bevorstehenden Kommunalwahl 2020 dient es als Diskussionsgrundlage mit Vertretern aus Politik und Verwaltung und soll die Bedarfe der Wirtschaft vor Ort aufzeigen“, betonte vor kurzem Petra Betz, Vorstandsmitglied des IHK-Gremiums, bei der Vorstellung des Leitbilds. Denn angesichts der sich abzeichnenden Umbrüche, beispielsweise im Bereich Verkehr und der Mobilität, sei eines sicher: „Regensburg wird seine wirtschaftliche Attraktivität und Lebensqualität nur dann erhalten können, wenn es Stadt und Landkreis gelingt, sich mit einer gemeinsamen Wachstumsstrategie weiterzuentwickeln.“

 

Die Wirtschaftsregion Regensburg belegt bundesweit seit vielen Jahren hervorragende Platzierungen bei der Bewertung von Wirtschaftskraft und Dynamik. Die Stadt Regensburg erfüllt aufgrund ihrer Größe und den intensiven Arbeitsverflechtungen eine „Lokomotiv-Funktion für den Gesamtraum“. Besonders bei den weichen Standortfaktoren profitiert der Raum Regensburg von der Attraktivität der Regensburger Altstadt und weiteren Anziehungspunkten im Kultur- und Freizeitbereich, aber auch durch attraktive Wohnstandorte in den Umlandgemeinden und den Naherholungsmöglichkeiten, auch in Bad Abbach.

 

Regensburg web 0004

 

Die Auswirkungen des demografischen Wandels verlaufen dabei in den einzelnen Regionen des IHK-Bezirks Oberpfalz-Kelheim sehr unterschiedlich. Die Wirtschaftsregion Regensburg ist eine Zuzugsregion. In den letzten zehn Jahren hatte die Bevölkerungsentwicklung zweistellige Zuwachsraten in der Stadt (plus 14,3 Prozent) und einstellige Zuwächse (plus 5,9 Prozent) im Landkreis Regensburg. Gemeinsam verzeichnete der Wirtschaftsraum zum Stichtag 31. Dezember 2018 346.182 Einwohner. Insgesamt ist die Bevölkerung in der Region Regensburg in den letzten zehn Jahren um mehr als die Größe einer Mittelstadt (+29.845) gewachsen.

 

In der Stadt Regensburg wird das bisherige Bevölkerungswachstum nach der Prognosebasis des Bayerischen Landesamts für Statistik auch in den kommenden Jahren anhalten. Bis 2037 steigt demnach die Bevölkerung in der Stadt Regensburg von 150.894 Einwohnern im Jahr 2017 kontinuierlich an bis auf 163.400 an. Nach München ist Regensburg mit einem Durchschnittsalter von 41,4 Jahren die „jüngste“ Stadt in Bayern. Bis 2037 wird sich das Durchschnittsalter voraussichtlich auf 43,3 Jahre erhöhen.

 

Auch der Landkreis Regensburg ist eine Zuzugsregion. Zum 31. Dezember 2018 hatte der Landkreis Regensburg einen Bevölkerungsstand von 193.572 Bürgerinnen und Bürger. Die Vorausberechnungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik bis zum Jahr 2037 prognostizieren dem Landkreis Regensburg einen Bevölkerungszuwachs um 7,9 Prozent auf 207.400 Einwohner. Das Durchschnittsalter im Landkreis steigt 2017 voraussichtlich von 43,5 auf 46,4 im Jahr 2037.

 

Regensburg web 0003

 

Die Region Regensburg ist aber auch herausragender Wirtschaftsstandort in Bayern und lebenswerter Wohn- und Arbeitsraum, der regelmäßig Spitzenplätze bei Rankings einnimmt. In den letzten drei Jahrzehnten haben sich Stadt und Landkreis Regensburg zu einer der bedeutendsten Wirtschaftsregionen in Deutschland entwickelt. Dieses birgt viele Chancen, aber auch vielfältige Herausforderungen. Denn die Wirtschaft in der Region braucht für zukünftige Dynamik die richtigen Rahmenbedingungen.

 

Regensburg wird seine wirtschaftliche Attraktivität und Lebensqualität angesichts der sich abzeichnenden Umbrüche beispielsweise im Bereich Verkehr und der Mobilität nur dann erhalten können, wenn es Stadt und Landkreis gelingt, sich mit einer gemeinsamen Wachstumsstrategie weiter zu entwickeln. Ziel muss aus Sicht der Wirtschaft ein Leitbild für die gesamte Region sein, das künftige Strategien zu den Themenfeldern Wirtschaft und Infrastruktur, Mobilität, Digitalisierung, Bildung, Arbeiten und Wohnen beinhaltet. Gefragt ist ein intelligenter Wachstumspfad, der auf die aktuellen Herausforderungen Antworten gibt und ins-besondere der engen Stadt-Umland-Verflechtung Rechnung trägt.

 

Aus diesem Grund wurde ein Wirtschaftsleitbild zur künftigen Entwicklung der Wirtschaftsregion Regensburg erarbeitet. Es stellt den Forderungskatalog und gewünschten Handlungsrahmen für die kommenden Jahre dar und dient zugleich als Prüfsteinkatalog für die Kommunalwahlen 2020. Aus Sicht der regionalen Wirtschaft stehen dabei folgende strategische Handlungsfelder im Mittelpunkt: Infrastruktur ausbauen, Wirtschaft stärken, Innovations- und Wissenschaftsstandort Regensburg weiter ausbauen, Bildungsregion Regensburg – Fachkräfte der Zukunft sichern.

 

Regensburg web 0005

 

Die Region Regensburg wird demnach durch pendelnde Arbeitnehmer, Unternehmensverflechtungen, Kunden- und Lieferantenbeziehungen, Verkehrsströme in Gewerbegebiete täglich gelebt. Kommunale Gebietsgrenzen spielen bei diesen Beziehungen in der Regel keine Rolle. Es bestehen unterschiedlichste Verflechtungen von Stadt und Umland. Ein tieferes Bewusstsein, bei gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen auch gemeinsam zu handeln und damit mehr Schlagkraft zu entwickeln, fehlt oftmals noch. Dabei ist gemeinsames Handeln dringend notwendig.

 

Auch wenn sich die Wirtschaft in Stadt und Landkreis noch auf einem im Bundesdurchschnitt sehr hohen Niveau befindet, zeigen sich Mitte 2019 erste Zeichen einer konjunkturellen Eintrübung. Internationale Handelskonflikte dämpfen den Konjunkturoptimismus in Deutschland zusehends. Einige Wirtschaftsforschungsinstitute senkten ihre Wachstumsprognosen für 2019 und 2020 zum Teil erheblich. Die globale politische Unsicherheit setzt der Exportnation Deutschland und damit auch der Exportregion Regensburg zu. Angesichts der aus regionaler Perspektive nicht änderbaren Megatrends der wirtschaftlichen Entwicklung und der spezifischen Chancen und Risiken des Wirtschaftsstandortes Regensburg ist die Gefahr groß, dass sich die Situation in den kommenden Jahren verschärft, wenn nicht schon jetzt aktiv gegengesteuert wird. (Fotos/Visualisierung: Stadt Regensburg, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/RMC – Rendite Management Concept GmbH).

 

Alle Beiträge