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Jury gibt Stärken und Schwächen der Bewerbung zur „Europäischen

Kulturhauptstadt“ bekannt  –  Auch heuer werden Lieblingsorte gesucht

 

Die europäische Jury zur Vergabe des Titels „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ hat Ende Januar ihre Berichte über die einzelnen Bewerber veröffentlicht. In diesen stehen die Hinweise, wo die Jury Stärken und Schwächen der jeweiligen Bewerbung sieht. Ferenc Csák, der Projektleiter der Stadt Chemnitz, in deren südöstlichem Zentrum sich noch wenige Wohnungen unseres aktuellen Denkmalobjektes (mehr dazu hier: https://bit.ly/2QFts01) befinden, dankt für die detaillierte Rückmeldung.

 

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Csák weiter: „Die Anregungen arbeiten wir gerne in unser zweites Bewerbungsbuch ein. Unser Ziel ist es, im November den Titel als ‚Europäische Kulturhauptstadt 2025‘ zu gewinnen. Dafür werden wir als Stadt und Stadtgesellschaft und zusammen mit der Region rund um Chemnitz in den kommenden Monaten alle Kräfte bündeln und einsetzen.“

Die nächste Bewerbungsphase erfordert noch einmal besondere Anstrengungen in der konzeptionellen Arbeit. Sechs Kriterien sind entscheidend: die Langzeitstrategie, die europäische Dimension, kulturelle und künstlerische Inhalte, die Umsetzungsfähigkeit, die Einbindung der Gesellschaft und die verwaltungsmäßigen Kapazitäten.

An all diesen Punkten arbeite das Team des Kulturhauptstadtbüros bereits intensiv, so Csák weiter. Auch werde eine viel stärkere Information und Einbindung der Stadtgesellschaft auf vielen Veranstaltungen in den kommenden Monaten erfolgen, um allen die große Chance auf den Titel nahe zu bringen. „Chemnitz und die Region haben mit dem Erreichen der zweiten Runde eine einmalige Chance, den Entwicklungsturbo anzuwerfen. Diese wollen wir unbedingt nutzen“,  freut sich Csák.

 

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Und stößt damit auf offene Ohren. Denn im Rennen um den Titel „Kulturhauptstadt“ bekommt Chemnitz auch Unterstützung vom Freistaat. Die Staatsregierung macht für die zweite Bewerbungsrunde 600.000 Euro locker. Das hat Ministerpräsident Michael Kretschmer vor knapp zwei Wochen bei einem Blitz-Besuch im Kulturhauptstadt-Büro noch einmal bekräftigt. Die Zusage hatte das Land bereits im letzten Jahr gemacht.

 

Sollte sich die Jury in der Endrunde für Chemnitz entscheiden, will der Freistaat 20 Millionen Euro in die Kulturhauptstadt investieren. Kretschmer traf sich tag mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig im Tietz und ließ sich in Sachen Kulturhauptstadt-Bewerbung auf den neuesten Stand bringen. Chemnitz war im Dezember 2019 mit seiner Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt“ in die zweite Runde gekommen. Daneben schafften es auch Magdeburg, Hannover, Hildesheim und Nürnberg in die Endauswahl. Zittau, Dresden und Gera hatten den Einzug verpasst.

 

Bis Mai muss Chemnitz jetzt eine neue, detaillierte Präsentation erarbeiten. Das 100 Seiten starke Bewerbungsbuch muss bis Ende Juli bei der Jury eingereicht werden, bevor diese dann im September selbst in die Stadt kommt. Dann wird sich das Gremium vor Ort ein Bild machen. Die Entscheidung, welche deutsche Stadt 2025 Kulturhauptstadt Europas wird, soll im November fallen.

 

Im Zuge der Bewerbung ruft das Projekt „Chemnitz2025“ auch heuer die Bürgerinnen und Bürger wieder auf, ungenutzte Areale oder Plätze mit eigenen Ideen zu füllen. Dazu heißt es erneut: Gemeinschaften schaffen Plätze und Plätze schaffen Gemeinschaft – so die Idee des Wettbewerbes „Nimm Platz“. Wiederum sollen dabei Vorhaben gefördert werden, die mit Kreativität neue Lieblingsorte in Chemnitz schaffen und kleine Plätze, Baulücken oder Brachflächen zu Treffpunkten umgestalten wollen.

Dabei soll die Umsetzung der Projekte möglichst viele Menschen zusammen bringen, die sich für einen schönen neuen Ort mitten im Stadtteil engagieren: zum urbanen Gärtnern, zum Sporttreiben, zum Spielen, zum Feiern, zum Grillen, zum Ausruhen, zum Freunde treffen, zum Rodeln, zum Planschen, zum Kunst genießen, zum Musik hören, zum Theaterspielen, zum Kaffeetrinken, zum Lernen, zum Fahrrad bauen… .

Deshalb sind alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer aufgerufen, noch bis zum 29. Februar einen möglichen Platz zu fotografieren, kurz die Projekt-Idee zu schildern und an das Kulturhauptstadtbüro zu schicken. Unter allen Vorschlägen sollen dann mittels Online-Voting die beliebtesten ermittelt und in 2020 mit der Unterstützung von den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden.

 

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Neu ist in diesem Jahr: Für alle Antragsteller wird eine Konsultationsmöglichkeit angeboten, um schon vorab klären zu können, unter welchen Voraussetzungen die Projekte realisierbar sind, also welche rechtlichen Rahmenbedingungen mitgedacht werden müssen. Einfach auch, um schöne Ideen nicht an Formalien scheitern zu lassen. Wer einen Konsultationstermin wünscht, möge dies beim Antrag mit vermerken.

Wie im Vorjahr steht pro Platz ein Budget von 2025 Euro bereit. Eine Summe, die Eigeninitiative möglich und zugleich nötig macht. Denn Ziel sind Gemeinschaftsprojekte, die viele Talente vereinen. So sollen auch 2020 wieder neue Lieblingsorte in Chemnitz ermöglicht werden – manche vielleicht für immer, andere nur temporär, aber alle als Zeichen für: #2025ZusammenDraussen. Projekte können unter per Mail unter chemnitz2025@stadt-chemnitz.de eingereicht werden (Fotos, Pläne: Stadtverwaltung Chemnitz, RMC – Rendite Management Concept GmbH).

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