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Mit der Arbeit am ganzheitlichen Entwicklungskonzept wurde 2018

begonnen – Der Endbericht wird Ende 2020 im Kreistag vorgestellt

 

Wie wollen die Einwohner des Landkreises Nordsachsen, in dessen Großer Kreisstadt Schkeuditz sich unser aktuelles Bestandsobjekt (mehr dazu hier: https://bit.ly/389Oeud) befindet, im Jahr 2030 leben und arbeiten? Die Antwort auf diese spannende Frage soll das Kreisentwicklungskonzept 2030 – kurz KEK – liefern. Das KEK steckt dabei nicht nur die Leitlinien für die Kreisentwicklung bis zum Jahr 2030 ab, sondern dient darüber hinaus auch als Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Kommunen, Verbänden und anderen Akteuren im Landkreis.

 

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Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen, wie dem demografischen Wandel, dem anhaltenden wirtschaftlichen Strukturwandel, der fortschreitenden Digitalisierung, neuen Trends in der Arbeitswelt und sich verändernden Ansprüchen der Menschen an ihr Wohn- und Lebensumfeld, ergeben sich Handlungsbedarfe, die ein strategisches Vorgehen des Landkreises erfordern. Das KEK 2030 bildet in diesen Zusammenhang ein strategisches Instrument, das zum einen Leitlinien der zukünftigen Kreisentwicklung aufzeigt und zum anderen als übergeordnete Konzeption Einzelthemen und Fachkonzepte in einen nachvollziehbaren Gesamtzusammenhang stellt.

 

Das KEK setzt sich aus verschiedenen Handlungsfeldern zusammen, für welche jeweils ein spezifisches Leitbild erarbeitet wird. Diese handlungsfeldbezogenen Leitbilder werden mit strategischen Zielen und Teilzielen unterlegt. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfolgt über Projekte und Maßnahmen, die im KEK ebenfalls definiert werden. Durch seinen dynamischen Aufbau kann das KEK fortwährend durch das Einbringen neuer Projekte und Maßnahmen an veränderte Rahmenbedingungen angepasst sowie als Gesamtkonzept über den Zeithorizont 2030 hinweg fortgeschrieben werden.

 

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Begonnen wurde die Arbeit am Kreisentwicklungskonzept offiziell Ende 2018 – der erste Schritt auf dem Weg zum KEK wurde aber bereits 2017 mit der Demografie-Studie Nordsachsen gemacht. In seinem Abschlussbericht konstatierte das IFL aus Leipzig dem Landkreis Nordsachsen eine im hohen Maße differenzierte demografische Struktur sowie lokale Erreichbarkeitsdefizite, aus denen unterschiedliche Entwicklungspotentiale und -risiken in den Teilregionen resultieren. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass im Rahmen des Projektes KEK 2030 auch lokale Besonderheiten berücksichtigt werden müssen, um eine einheitliche positive Entwicklung für den Landkreis zu erzielen.

 

Die Gesamtkosten für die Erstellung des KEK belaufen sich auf 114.240 Euro, wovon 75 Prozent über die Richtlinie zu Förderung der Regionalentwicklung (FR-Regio) gefördert werden. Für die Erarbeitung des KEK ist eine Projektlaufzeit von zwei Jahren vorgesehen. Der Startschuss für die Arbeit an Nordsachsens Zukunftsstrategie fiel im Jahr 2018. Ende 2020 soll das KEK vom Kreistag verabschiedet werden. Danach geht es an die Umsetzung.

 

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Am Beginn der Konzepterstellung standen umfangreiche statistische Analysen und Fachgespräche, die dazu dienten, Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken für die Kreisentwicklung Nordsachsens zu erkennen. Daran anschließend wurden im Juni 2019 fachliche Arbeitsgruppen gebildet und Workshops zu Querschnitts-Themen durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltungen war es, Handlungsbedarfe mit den Akteuren in Nordsachsen zu erörtern, sich gemeinsam auf strategische Ziele für die Kreisentwicklung zu verständigen und umsetzungsfähige Projekte und Maßnahmen zu entwickeln.

 

Im Jahr 2020 werden die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppensitzungen und Workshops in Rahmen von Regionalforen und anderen Veranstaltungsformaten gespiegelt und mit weiteren Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises diskutiert. Gesteuert und kontrolliert wird der Projektverlauf durch eine interne Projektsteuerungsgruppe, die in regelmäßigen Abständen zusammenkommt und aus Vertretern der Verwaltungsspitze des Landratsamtes gebildet wird.

 

Der Projektverlauf wird zudem von einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit begleitet, die auch die Gremien des Landkreises mit einschließt. Abgeschlossen wird Projekt KEK 2030 mit der Präsentation des Endberichts und dem Einbringen des Kreisentwicklungskonzeptes in den Kreistag Ende 2020.

 

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Das KEK, so die einhellige Zielsetzung, soll nicht nur als Leitlinie für das regionalpolitische und administrative Handeln des Landkreises dienen, sondern auch die Grundlage für die Kooperation mit allen in Nordsachsen tätigen Akteuren bilden. Aus diesem Grund erfolgt die Konzepterarbeitung integriert und fachübergreifend zusammen mit den nordsächsischen Kommunen, Verbänden und sonstigen Akteuren. Diese Beteiligung geschieht einerseits über die Einbeziehung in unterschiedliche Veranstaltungsformate und andererseits durch eine transparente Öffentlichkeitsarbeit, die es jedem Interessierten ermöglicht, sich stets aktuell über den Erarbeitungsprozess des KEK zu informieren und bei Bedarf einzumischen.

 

Ein besonderes Anliegen des Landratsamtes Nordsachsen ist es, auch den Bürgerinnen und Bürgern Nordsachsens die Möglichkeit zu geben, ihre Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf die künftige Entwicklung ihrer Heimat in die Konzepterstellung einzubringen. Zu diesem Zweck werden 2020 in den einzelnen Teilregionen Nordsachsens Regionalforen veranstaltet.

 

Für das KEK ist dabei auch eine umfangreiche Analyse der sozioökonomischen Rahmendaten für den Landkreis Nordsachsen erarbeitet worden. Dabei wurde eine Vielzahl an Themen berücksichtigt wie z. B. Arbeitsmarkt und Qualifikation, Wirtschaft und Innovation sowie Umwelt und Klima. Aufbauend auf dieser Datengrundlage, der Auswertung von vorhandenen Gutachten und Konzepten sowie zahlreichen Fachgesprächen wurde im nächsten Schritt eine SWOT-Analyse angefertigt.

 

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 Ausgehend von den sozioökonomischen Rahmenbedingungen des Landkreises beschreibt diese die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für dessen Entwicklung und ist darüber hinaus wichtige Grundlage für die Arbeit in den Arbeitsgruppen und Workshops. In der Analyse der soziökonomischen Rahmendaten wurde unter anderen auch die Entwicklung der Beschäftigungszahlen im Landkreis Nordsachsen betrachtet.

 

Ab Juni 2019 wurden die Ergebnisse der SWOT-Analyse in mehreren Workshops und AG-Sitzungen mit nordsächsischen Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gespiegelt und Ziele für die Kreisentwicklung entwickelt. Im Anschluss daran erfolgt die Erarbeitung eines ersten Konzeptentwurfes. Dieser Entwurf wurde bis Anfang 2020 nochmals intern geschärft. In Rahmen dieses Prozesses wurde von der Steuerungsgruppe auch die Einteilung des KEK in die vier für die Kreisentwicklung zentralen Handlungsfelder beschlossen: Wirtschaft und Innovation, Bildung und Qualifikation, lebenswerter Landkreis und Infrastruktur und Mobilität.

 

Alle weiteren Infos zum KEK gibt es auf der Homepage des Landkreises Nordsachsen: https://www.landkreis-nordsachsen.de/startseite_kek_2030.html (Fotos/Pläne/Text: RMC – Rendite Management Concept GmbH/Landkreis Nordsachsen – Landratsamt Nordsachsen/Georg Consulting).

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