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Stefan-Heym-Forum im TIETZ eröffnet – Herzstück ist die

Arbeitsbibliothek – Stadt ein Zentrum der Heym-Forschung

 

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und Dr. Ulrike Uhlig, Vorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e. V., haben vor kurzem in der Stadt Chemnitz im Beisein von Inge Heym und der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, das Stefan-Heym-Forum im TIETZ eröffnet. Dank Inge Heyms wertvoller Schenkung zog die Arbeitsbibliothek aus dem gemeinsamen Haus in Berlin-Grünau ins TIETZ, in dessen Nähe sich im Ortssteil „Sonnenberg“ unser aktuelles Denkmalobjekt „Sonnenpalais“ befindet (mehr hier: https://bit.ly/3enmabp), als Herzstück des Forums ein.

 

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Mit dem Stefan-Heym-Forum entsteht ein Ort der lebendigen Begegnung zwischen Leserinnen und Lesern des Autors, aber auch ein Ort der Heym-Forschung und des wissenschaftlichen Austausches. An der Eröffnung nahmen auch die Chemnitzer Ehrenbürgerin Dr. Ingrid Mössinger, Abgeordnete des Bundes- und Landtages, der Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Chemnitz, Dr. Michael Kreuzkamp, sowie Mitglieder des Kuratoriums zur Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises teil.

Oberbürgermeisterin Ludwig: „Die Arbeitsbibliothek von Stefan Heym und seiner Frau Inge ist ein so wertvolles Geschenk für unsere Stadt. Zusammengetragen von einem Jahrhundert-Zeugen, der es wagte, sich mit großem Mut und der Kraft des Wortes gegen übergroße Mächte zu stellen. Mit der Bibliothek kehrt nun ein Teil von ihm nach Chemnitz – in seine Geburtsstadt – zurück. Das bewegt mich tief. Mit dem Forum im TIETZ bleibt die Erinnerung an Stefan Heym, den Sohn unserer Stadt, lebendig. Es ist jetzt und hier, im Stefan-Heym-Forum, unsere Aufgabe, in seinem Sinne weiter zu machen und sein Andenken in die jungen Generationen zu tragen. Ich bin dankbar und auch stolz, dass Inge Heym uns Chemnitzerinnen und Chemnitzern das Vertrauen schenkt, dieses große Erbe zu pflegen.“

 

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„Die Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek hat hier im TIETZ einen würdigen Platz gefunden. Mitten im kulturellen Leben einer kulturell lebhaften Stadt. Und die Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek wird gewiss zu einem besonderen Juwel des kulturellen Lebens von Chemnitz.

 

Gerade die Verbindung von Bildung, Kunstgenuss und Wissenschaft verspricht einen fruchtbaren Anziehungs- und Begegnungsort für ganz unterschiedliche Menschen. Mein herzlicher Dank geht an die Stadt Chemnitz, die Sparkasse Chemnitz und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, welche die Verwandlung der Arbeitsbibliothek in eine Gedenk-, Kultur- und Forschungsstätte möglich gemacht haben sowie an die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft, die das Vorhaben angestiftet und begleitet hat. Der größte und wichtigste Dank geht aber an Inge Heym als Bewahrerin und Stifterin seiner Bibliothek mit allen Erinnerungen“, betonte Staatsministerin Klepsch.

Dr. Uhlig, Vorstandsvorsitzende der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft e. V.: „Die Bibliothek eines Menschen ist Spiegel seiner Seele, seiner Persönlichkeit, seiner geistigen Welt. Sie vermag Geschichten zu erzählen über den Menschen, der sie zusammengetragen hat.“ Kurz, dafür sehr emotional beschrieb Inge Heym ihr Gefühl zum Umzug der Arbeitsbibliothek nach Chemnitz: „Irgendwie ist es, als ob sich ein Kreis schließt. Er geht zurück nach Hause.“

Im Zentrum des Stefan-Heym-Forums steht die Original-Arbeitsbibliothek von Stefan und Inge Heym. Dank eines gläsernen Raum-in-Raum-Systems wird die Arbeitsatmosphäre des Publizisten-Ehepaars für die Besucherinnen und Besucher erlebbar. Die Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek umfasst fast 2500 Werke. Darunter Erstausgaben von Heyms Romanen, Werke von Schriftstellerkolleginnen und -kollegen und Freunden mit persönlichen Widmungen, Recherchebände und Gesamtausgaben, zum Beispiel von Shakespeare und Heine. Alle Titel werden künftig im Katalog der Stadtbibliothek Chemnitz nachgewiesen und können über den Onlinekatalog unter www.stadtbibliothek-chemnitz.de werden.

Mit den Büchern ziehen auch das Mobiliar und persönliche Gegenstände von Stefan und Inge Heym ins TIETZ ein. Eine öffentlich zugängliche Ausstellung erzählt Stefan Heyms Lebensgeschichte, erläutert sein umfassendes Werk und erklärt die fast symbiotische Zusammenarbeit von Stefan Heym und seiner Ehefrau Inge.

 

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Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz und seine Preisträgerinnen und Preisträger werden ebenso vorgestellt wie die Internationalen Stefan-Heym-Förderpreise. Die Ausstellung informiert darüber hinaus auch über die Arbeit der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft. Ebenfalls Teil des Stefan-Heym-Forums ist ein multifunktionaler Veranstaltungs- und Schulungsbereich mit ca. 30 Plätzen. Dieser kann für den Schulunterricht, für Studienzwecke, für Vorträge und Veranstaltungen genutzt werden.

Von der Idee zum Beschluss

 

Die Idee zur Gründung des Stefan-Heym-Forums und zum Umzug der Arbeitsbibliothek hatte die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft e. V. Bei Besuchen im Haus der Witwe des Schriftstellers, Inge Heym, lernten die Mitglieder die Arbeitsbibliothek kennen. Gemeinsam mit der Stadt Chemnitz entstand das Vorhaben, die Arbeitsbibliothek in die Geburtsstadt Stefan Heyms, nach Chemnitz, zu holen. Um dies zu ermöglichen, folgten viele Gespräche mit Inge Heym. Zwischen April und Juli 2018 wurden sämtliche Buchbestände in der Arbeitsbibliothek von Inge und Stefan Heym in Berlin-Grünau in Abstimmung mit der Stadtbibliothek Chemnitz und der Stefan-Heym-Gesellschaft e. V. erschlossen. Den Beschluss zur Errichtung des Stefan-Heym-Forums im TIETZ fasste der Chemnitzer Stadtrat schließlich am 11. Dezember 2018 einstimmig.

Chemnitz als Zentrum der Heym-Forschung

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Stefan-Heym-Forums ist die gemeinsame Absicht der Stadt Chemnitz, der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft und der Professur für Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, eine „Stefan-Heym-Forschungsstelle“ einzurichten.

 

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Die Forschungsstelle plant – neben wissenschaftlichen, interdisziplinären Tagungen und Symposien – vor allem die Publikation bisher noch nicht veröffentlichter Werke Heyms sowie die Herausgabe einer historisch-kritischen Ausgabe seines Gesamtwerks. Hierfür wird sie finanzielle Unterstützung bei der Deutschen Forschungsgesellschaft beantragen. Mit dieser Forschungsstelle wird Chemnitz – stärker noch als bisher – zu einem Zentrum der Heym-Forschung.

Gemeinschaftliche Finanzierung

Die Gesamtkosten für das Stefan-Heym-Forum belaufen sich auf 250.000 Euro. Finanziert wurde es gemeinschaftlich aus Mitteln der Stadt Chemnitz, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Chemnitz. Dr. Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz: „Stefan Heym zählt zu den bedeutenden deutschen Schriftstellern des zwanzigsten Jahrhunderts. Mit einem Stefan-Heym-Zentrum soll das Leben und Wirken des in Chemnitz geborenen Schriftstellers gewürdigt werden. Als Sparkasse Chemnitz engagieren wir uns deshalb gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung für den Erhalt und die Präsentation der Arbeitsbibliothek in seiner Geburtsstadt.“

Die Bauphase im TIETZ

Das Stefan-Heym-Forum entstand im TIETZ, im 3. Obergeschoss auf ca. 240 Quadratmetern Fläche als Teil der Stadtbibliothek Chemnitz. Für das Forum wurde das ehemalige TIETZ-Café umgebaut. Der Umbau umfasste den Rückbau des Café-Tresens, Abbrüche von Wänden, Türen und Decken. Die Ausstellungsfläche wurde neugestaltet, ein Podest für die Stefan-und-Inge-Heym-Arbeitsbibliothek errichtet, der Bodenbelag in diesem Bereich erneuert und Malerarbeiten ausgeführt. Die Arbeitsbibliothek entstand als gesicherter Raum im Raum mit Glas-Trennwandelementen. Auch die haustechnischen Anlagen wurden den neuen baulichen Gegebenheiten angepasst. An der Baumaßnahme waren sechs Baufirmen beteiligt. Bauzeit war von April bis Juli 2020.

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