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Finanzierung der Kosten in Höhe von 7,1 Millionen Euro erfolgt über ein

Bundesprogramm – Weitere Aufwertung für den Stadtteil „Sonnenberg“

 

Der Stadtrat Chemnitz hat in seiner Sitzung Mitte März beschlossen, die ehemalige Stadtwirtschaft am südlichen Sonnenberg, in dem sich unser aktuelles Denkmalobjekt „Villa von Zieten“ befindet (mehr: https://bit.ly/3fPimT2), zu einem Kreativhof mit Raumangeboten für kreative Macher weiterzuentwickeln.

 

Die Stadtwirtschaft ist eine Interventionsfläche der Kulturhauptstadt Europas 2025. Auf dem Kommunalen Grundstück zwischen Augustusburger Straße, Zietenstraße, Jakobstraße und Schüffnerstraße – mitten im „Sanierungsgebiet Sonnenberg“ – verbinden drei Höfe fünf Gebäude mit ca. 6.000 Quadratmetern Nutzfläche, die bisher nur teilweise genutzt sind.

 

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Die Gebäude sollen niedrigschwellig saniert und in der technischen Versorgung besser ausgestattet werden. Mit einer Mischung aus Kunst und Kultur, Produktion mit lokaler Relevanz, Handwerk und sozialer Begegnungen soll ein Ort des Austausches und des Miteinanders entstehen – ein Stadtteilzentrum und Anziehungspunkt für Chemnitzer Einwohner und  Einwohnerinnen und Startups aus ganz Europa.

Der Kreativhof schafft Angebote, die die Vorgründungsphase (Entwicklung der Geschäftsidee, Machbarkeitsstudien, Entwicklung von Prototypen) und Ideen aus Handwerk, kleinen Unternehmen und von Bürgern unterstützen. Jeder Hof wird einer bestimmten Macher-Aktivität zugeordnet und ist von Werkstatträumen umgeben. Es wird auch Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten geben, für Theaterprojekte, einen Veranstaltungsraum z. B. für Stadtteiltreffs und Workshops oder die Kiezkantine für gemeinsames Arbeiten bei einem Kaffee. Ein Stadtteillager soll Mietern und der Nachbarschaft zur Verfügung stehen.

 

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Kinder finden in der „Stadtwirtschaft“ genauso Angebote wie Hobbytüftler und Existenzgründer. Lichtkonzepte, flexible Stadtmöbel und eine Marke „Stadtwirtschaft“ werden gemeinsam entwickelt. Die schon ansässigen Mieter werden mit den künftigen Nutzern und der Nachbarschaft zusammengebracht. Alle können sich beteiligen. Dafür bietet das Entwicklungsszenario eine gute Grundlage. Erste Abschnitte mit dem Haus D Jakobstr. 46 sind auch schon Realität und wurden mit Hilfe europäischer Förderung und des städtischen Projektes „KRACH – Kreativraum Chemnitz“ möglich. Die Sanierung des Komplexes Haus A wird aktuell geplant.

Die Entwicklung des Areals erfolgt in drei Phasen. Phase eins „Aneignen + Anzeigen“ umfasst die kurzfristige Entwicklung des Areals. Erste Pioniernutzungen und bestehende Mieter und Mieterinnen sollen sich auf dem Gelände etablieren. Neue Eingänge mit „Pförtnerhäusern“ zeigen die Öffnung des Geländes in das Quartier an. In Phase zwei „Ergänzen + Erweitern“ werden weitere Bestandgebäude umgebaut und saniert.

 

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Das Areal wird durch Aufstockungen und Brückenbauten erweitert und durch die Nutzung anliegender Flächen und die Schaffung neuer Grünflächen ergänzt. Die Zugänglichkeit des Geländes wird über Dachterrassen, Nachbargärten, Treppen und Rampen zu allen Seiten geschaffen. Bis 2025 wird ein Ort mit Raum für Macher der Kulturhauptstadt entstehen. Mit Phase drei „Verdichten + Verstetigen“ wird die Stadtwirtschaft langfristig etabliert. Private Investitionen können den Bestand ergänzen und die Blockränder schließen.

Geschätzt sind Gesamtkosten für die Entwicklung der Flächen und Gebäude von ca. 7,1 Millionen Euro erforderlich. Finanziert werden soll das umfassende Stadtentwicklungsprojekt etwa zur Hälfte aus Eigenmitteln der Stadt und Unterstützungsgeldern aus verschiedenen Förderprogrammen, die zum Teil schon bewilligt sind. Die Umsetzung erfolgt vorbehaltlich der Bereitstellung dieser Mittel und Förderungen.

Bundesminister Horst Seehofer hatte einen Tag vor der Stadtratssitzung bekanntgegeben, dass das Vorhaben der Stadtwirtschaft in Chemnitz – auf Empfehlung einer unabhängigen Jury – in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2021“ als eines von 24 Projekten aufgenommen wurde, die mit insgesamt rund 75 Millionen Euro vom Bund gefördert werden. 98 Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland hatten sich beworben (Fotos: RMC/Stadt Chemnitz).

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