Stadt und Landkreis stimmen Positionspapier ab – Verkehrsinfrastruktur stößt an ihre Grenzen – Mobilitätsbedarf wächst

Um auf die Herausforderungen des zunehmenden Verkehrsaufkommens in Stadt und Landkreis zu reagieren und die Ziele zum Klimaschutz zu erreichen, hat sich die Stadt Regensburg, in deren Ortsteilen „Konradsiedlung-Wutzlhofen“ und „Brandlberg-Keilberg“ sich eines unserer aktuellen Neubauprojekte befindet (mehr: https://bit.ly/2YSFYjx; https://bit.ly/3bwsm0s), 2018 entschlossen, ein höherwertiges ÖPNV-System in Form einer Stadtbahn zu errichten. Der Landkreis ist in die Planungen involviert.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger haben nun ein Positionspapier abgestimmt, das die bisherigen Anstrengungen und Zielsetzungen konzentriert. Gemeinsam erklärtes Ziel ist es, den Umweltverbund deutlich zu stärken.

Stadt und Landkreis Regensburg sind gemeinsam eine der Regionen mit dem stärksten Wachstum in Bayern. Mit knapp 300.000 Einwohnern und rund 80.000 Pendlern im Verdichtungsraum täglich stößt die Verkehrsinfrastruktur im Großraum Regensburg an ihre Grenzen. Auch künftig wird der Mobilitätsbedarf weiterwachsen.

„Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir uns vor allem im Bereich der Mobilität als Region begreifen und unsere Planungen für ein höherwertiges ÖPNV-System nicht an der Stadtgrenze enden lassen. Ich freue mich sehr, dass wir bei diesem so wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekt zusammen mit dem Landkreis an einem Strang ziehen und der Landkreis nun auch außerhalb des Stadtgebiets vertiefende Planungen aufnimmt, denn nur so können wir den ÖPNV für unsere Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis attraktiver gestalten“, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Mit dem Positionspapier verdeutlichen Stadt und Landkreis, sich gemeinsam für das Projekt „Stadtbahn Regensburg“ stark zu machen, damit die Einführung dieses schienengebundenen ÖPNV-Systems Basis einer zukunftsfähigen Stadt-Umland-Mobilität werden kann. Hierfür werden Stadt und Landkreis gemeinsam das Busliniennetz auf die Belange der Stadtbahn hin abstimmen, Verlängerungsoptionen der Stadtbahn in den Landkreis prüfen sowie die Potenziale einer optionalen Regio-Stadtbahn untersuchen.

Bei den Planungen zur Stadtbahn wird die Stadt die Belange der Fahrgäste aus dem Umland besonders berücksichtigen und den Landkreis entsprechend einbinden. Außerdem unterstützt die Stadt den Landkreis bei dessen Bemühungen zur Verlängerung des innerstädtischen Kernnetzes in den Landkreis. Einig sind sich Stadt und Landkreis auch darin, dass die Menschen in der Region als Fahrgäste zum Erfolg des Projektes beitragen und öffentliche Zuschüsse für das höherwertige ÖPNV-System auf dem Gebiet der Stadt möglich machen.

Der Landkreis unterstützt die Stadt im Gegenzug bei der Umsetzung des Stadtbahnprojektes: „Wir werden das Regionalbusliniennetz entsprechend anpassen und der Stadtbahn sinnvolle Potenziale zuführen. Auch neue, direkte Linienführungen in nicht von der Stadtbahn erschlossene Bereiche werden geprüft“, erklärt Landrätin Tanja Schweiger, die sich ebenfalls über die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis freut. „Gemeinsam als Region können wir so einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz und einer nachhaltigeren Mobilität gehen“, so die Landrätin weiter.

Im Rahmen von längerfristig angelegten Überlegungen soll auch eine Potentialanalyse unter Einbeziehung eines optionalen Regionalstadtbahnansatzes durchgeführt werden. Stadt und Landkreis werden hierzu in Kürze Gespräche mit dem Freistaat Bayern und weiteren Landkreisen aufnehmen, um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen. Wichtiges Ziel für die nächsten Jahre bleibt aber zunächst die Umsetzung der kürzlich mit dem Freistaat abgestimmten Angebotsverbesserungen im Schienenpersonennahverkehr – hin zu einer Regio-S-Bahn Regensburg.

„In diesem Rahmen soll in der Region ein S-Bahn-ähnlicher Verkehr ausschließlich auf den Eisenbahnstrecken eingerichtet werden“, ergänzt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer abschließend.

Hintergrund:

Basierend auf einem Stadtratsbeschluss vom 28. Juni 2018 plant die Stadt Regensburg aktuell die Einführung eines Stadtbahnsystems im Stadtgebiet. In einem ersten Schritt sollen ab 2030 mit dem rund 15 Kilometer langen Kernnetz die Haltepunkte Burgweinting, Wutzlhofen sowie das Universitätsklinikum über den zentralen Umsteigepunkt am Hauptbahnhof verbunden werden.

Im November 2020 stellte der Freistaat Bayern einen Entwicklungsplan für die Regio-S-Bahn Regensburg vor. Der Schienenpersonennahverkehr in der Region Regensburg soll demnach bis in die 2030er Jahre zu einem S-Bahn-ähnlichen Verkehr ausgebaut werden. Auf allen Strecken rund um Regensburg wird so ein mindestens halbstündliches Angebot für eine entsprechende Stadt-Umland-Vernetzung angestrebt.

Bereits ab 2022 weitet die Bayerische Eisenbahngesellschaft das Verkehrsangebot in der Region deshalb schrittweise aus. Der Freistaat Bayern hat zudem eine Übernahme der Planungskosten für die neuen Haltepunkte Regensburg-Wutzlhofen, Regenstauf-Diesenbach und Ponholz zugesagt. Die Planungen für den neuen Haltepunkt Regensburg Walhallastraße stehen kurz vor dem Abschluss.

Weitere Informationen unter: www.stadtbahnregensburg.de (Fotos/Text: RMC, René Siegert, Stadt Regensburg).

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