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Investor plant neuen „Innovationscampus“ – Modernes, bedarfsorientiertes

und attraktives Konzept – Das Gelände wird für 1,04 Millionen Euro verkauft

 

Das Sachsenbad und das 5.590 Quadratmeter große Grundstück an der Wurzener Straße im Dresdener Stadtteil Pieschen, in dessen Nähe sich unser aktuelles Denkmalobjekt befindet (mehr hier: https://bit.ly/3eqb4SH und hier: https://youtu.be/ZOHBYh0znSs), sollen für 1,04 Millionen Euro an die Montis Real Estate Berlin GmbH verkauft werden. Dies berichtete das Online-Portal „Pieschen Aktuell“ (https://pieschen-aktuell.de) Anfang Oktober auf seiner Homepage.

 

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Demnach wird der Wert des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes in der Verkaufsvorlage der Stadtverwaltung symbolisch mit 1 Euro veranschlagt. Die lange erwartete Vorlage V0507/20 trug den eher harmlosen Namen „Verkauf eines Grundstückes in Dresden-Pieschen“ und stand Ende September im nicht öffentlichen Teil der Sitzung des Bauausschusses auf der Tagesordnung.

 

Sie verwies darauf, dass vor einer Beschlussfassung im Stadtrat ein Bürgerforum und eine öffentliche Einwohnerversammlung stattfinden sollen. Der Name des Investors war im veröffentlichten Teil der Vorlage (https://ratsinfo.dresden.de/vo0050.asp?__kvonr=19297) nicht genannt worden, der Redaktion von „Pieschen Aktuell“ war er aber bekannt. Der Verkaufswert lag in der Konzeptausschreibung für das Sachsenbad noch bei 900.000 Euro und ist im Juni 2020 aktualisiert worden. Die Steigerung auf 1,04 Millionen Euro entspricht etwa der durchschnittlichen Preissteigerung bei Grundstücken um 15 Prozent in den vergangenen zwei Jahren.

 

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Bestandteil der jetzt veröffentlichten Verkaufsvorlage ist das von den Bietern vorgelegte Nutzungskonzept. Wie das Online-Portal bereits vorab berichtet hatte (mehr hier: https://bit.ly/33WRaeK), planen die Investoren mit ihrem Umnutzungskonzept „eine Kombination aus modernen Arbeitswelten in Form von innovativen Großraumbüros (u. a. für Co-Working, Start-ups und/oder Life-Science-Unternehmen), Gastronomie (von einem Restaurant, einem Cafe- und Barbereich bis hin zu einem Club), sowie einem SPA mit Panoramasauna und einem großen Yoga-Studio“.

 

Während der Haupteingang an der Wurzener Straße bleiben soll, ist im rückwärtigen Bereich ein gesonderter Zugang zum SPA geplant. Der Eingangsbereich werde in einem bungalowähnlichen Anbau untergebracht, heißt es in den vorgelegten Plänen. Das Konzept nennt auch die Größenanteile der geplanten Nutzungen: Büroflächen mit etwa 2.671 Quadratmetern, SPA-Bereich mit 1.615 Quadratmetern, Gastronomie mit rund 846 Quadratmetern, Yoga-Studio mit etwa 180 Quadratmetern und knapp 200 Quadratmeter für Lagerflächen.

 

Das Medium Wasser soll im gesamten Gebäude auf verschiedene Arten thematisiert werden. „Mit der Umsetzung des Innovations-Campus im Sachsenbad solle ein Kulturdenkmal mit einem modernen, bedarfsorientierten und attraktiven Nutzungskonzept wiederbelebt werden“, beschreiben die Investoren ihre Absichten. 10 Millionen Euro haben sie für deren Umsetzung eingeplant. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben große Wohnhäuser und ehemalige Fabrikgebäude in München, Halle und Leipzig saniert.

 

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Die Montis Real Estate GmbH war einer der drei Bieter, die sich an der Konzeptausschreibung aus dem Jahr 2018 beteiligt hatten. Ein Gebot wurde zurückgezogen. Ein weiteres Nutzungskonzept beinhaltete die Sanierung und Wiedernutzbarmachung des Sachsenbades als Sportbad mit Bewegungstherapiebereich und Arztpraxen, forderte aber gleichzeitig eine finanziellen Beteiligung der Landeshauptstadt Dresden in Form eines Pachtvertrages für das Schwimmbad mit einer Laufzeit von 20 Jahren über 1,3 Millionen Euro pro Jahr.

 

Dieses Gebot „musste ausrechtlichen Gründen von der Bewertung ausgeschlossen werden“, hatte der ehemalige Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) gegenüber „Pieschen Aktuell“ erklärt. „Seit der Schließung des Sachsenbades 1994 steht das Gebäude leer. Aus Gründen der kommunalen Haushaltlage und den daraus erwachsenen Prioritäten war es bislang nicht möglich, das Gebäude aus kommunalen Finanzmitteln zu sanieren und einer Nutzung zuzuführen. An dieser Situation wird sich auch zukünftig nichts ändern“. Damit stellte die Vorlage gleichzeitig klar, dass mit einer Sanierung des Sachsenbades aus Bad mit Geldern aus dem Stadthaushalt nicht zu rechnen ist.

 

Hintergrund:

 

Im rechts der Elbe gelegene Stadtteil Pieschen, auf dem Grundstück Wurzener Straße 18, befindet sich das als ehemalige „Volksbadeanstalt“ errichtete Sachsenbad. Das Gebäude wurde im Jahr 1928 nach einem Entwurf des Stadtbaurates Paul Wolf als zentrales Objekt eines Sportparks erbaut. Als Kulturdenkmal der Denkmalliste von Dresden ausgewiesen, besitzt es eine baugeschichtliche, sozialgeschichtliche, künstlerische und ortsgeschichtliche Bedeutung.

 

Das Gebäude wurde als öffentliches Hallenbad mit einem Schwimmbecken mit 25 Meter Bahnlänge und einen Saunabereich errichtet. Bis auf eine Zwischennutzung in den 1940er Jahren wurde es bis zur Schließung im Jahr 1994 durchgehend als Schwimmbad genutzt und steht seitdem leer.

 

Auf Grund des im Lauf der Zeit vorangeschrittenen erheblichen baulichen Verfalls besteht umfangreicher Sanierungsbedarf, so das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung der Stadt Dresden. Große Bereiche der Dachkonstruktion seien bereits eingestürzt, Teile der Entwässerungsanlage zerstört. Es sei anzunehmen, dass bereits eine Durchfeuchtung tragender Teile stattgefunden habe.

 

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Die Stadt hatte daher zum Erhalt der Verkehrssicherheit Notreparaturen durchgeführt. Um der weiteren Verwitterung des Gebäudes Einhalt zu gebieten, wäre in absehbarer Zeit die Installation eines kostenintensiven Wetterschutzdaches erforderlich geworden.

 

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