Rahmenplanung zeigt Potenziale für Stadionumfeld in Leipzig auf – Bürgernahe Umgestaltung wird angestrebt – Festwiesenvorplatz soll multifunktionaler Stadtraum werden

Das etwa 8,5 Hektar große Areal rund um das Stadion in der Stadt Leipzig, in der sich unser aktuelles Neubauprojekt „Plagwitz Apartments” befindet (https://bit.ly/3sldHuC), zwischen Waldstraßenviertel und Arena besitzt enormes, bisher ungenutztes Potenzial – nicht zuletzt für einen neuen Grundschulstandort und das Sportmuseum, für bessere Zugänge zum Stadion, neue Fußwegeverbindungen und mehr qualitatives öffentliches Grün.

Einen ersten Arbeitsstand der Rahmenplanung für das Gebiet hat Oberbürgermeister Burkhard Jung vor kurzem in einem Pressegespräch erläutert. Er sagte: „Mit der neuen Planung wollen wir die Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung dieses Stadtraumes setzen. Wir wollen dort eine Schule bauen, in direkter Nähe zum Wohngebiet, wir werden in eigener Regie endlich das Sportmuseum verwirklichen. Mit einer Umgestaltung der Festwiese als neuem Zugang zum Stadion können wir die Besucherströme besser lenken. Unser Ziel ist es, den Stadionvorplatz in den nächsten zehn Jahren bürgernah umzugestalten, und ihm ein neues, freundliches Gesicht zu geben.“

Seit Anfang 2020 wird durch das Dresdener Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten der entsprechende Masterplan für das Stadionumfeld erarbeitet. Es umfasst ein Gebiet von der Nordanlage bis zur Capastraße im Westen. Ansatzpunkte der Planungen waren etwa die Entwicklung von RB Leipzig und Nutzungskonflikte, beispielsweise aufgrund der Parksituation.

Auch bestehende und künftige Wegebeziehungen und nicht zuletzt verschlissene öffentliche Plätze in dem Gebiet wurden mit in die Erwägungen einbezogen. Ende vergangenen Jahres wurden hierzu bereits die Bürgerinnen und Bürger befragt, unter anderem an mobilen Vor-Ort-Stationen und in zwei Akteur-Workshops. Nach der Sommerpause soll nun der Entwurf der Rahmenplanung dem Rat vorgestellt werden und es beginnt hierzu die Öffentlichkeitsbeteiligung.

Die Grundvariante der Rahmenplanung sieht zunächst keine Öffnung der Alten Elster vor – diese wird aber für eine spätere Entwicklung mitgedacht. Der Stadionvorplatz muss angesichts des desolaten Zustandes schrittweise umgestaltet werden. Das Grüne Band der doppelten Lindenallee soll gestärkt werden, so dass ein grüner, ungezwungener öffentlicher Raum entsteht.

Der mittlere Teil des Vorplatzes soll weiterhin dem Anwohnerparken vorbehalten sein, jedoch in einer neuen Anordnung, um den gleichen Parkbedarf wie bisher zu decken. Im südlichen Teil vor den ehemaligen Kassenhäuschen soll ein neuer Eingang des Stadions entstehen, der etwa 9.000 Besucher fasst. Im nördlichen Bereich des Vorplatzes kann der Robert-Koch-Platz ab 2028 um die Fläche der derzeit dort noch bestehenden Containerschule erweitert werden.

Für den Bereich des ehemaligen Schwimmstadions sind nicht länger die Verwaltung für RB Leipzig und ein Parkhaus vorgesehen. Im Baufeld „Nordtribüne“ ist jetzt eine dreizügige Grundschule mit Sporthalle angedacht, um den Bedarf in diesem Schulbezirk langfristig zu decken. Zudem sollen hier ein Café und das Sportmuseum mit etwa 1.000 Quadratmetern Nutzfläche Platz finden, was die Stadt selbst bauen möchte. Auf dem Parkplatz der „Quarterback Immobilien-Arena“ ist mittelfristig ein Parkhaus denkbar und möglich. Mit Baumpflanzungen und weiteren Fahrradstellplätzen soll dieser Bereich ebenfalls aufgewertet werden.

Der Festwiesenvorplatz soll zum multifunktionalen Stadtraum entwickelt werden. Die Haltestellen sollen dafür perspektivisch breitere Bahnsteige erhalten, damit Fahrgäste zügiger und sicherer ein- und aussteigen können. Damit hier auch künftig ein Markt betrieben werden kann, müssen mehr öffentliche Toiletten geschaffen werden.

Der östliche Bereich bietet sich zudem als Aktivfläche an, wo beispielsweise eine Skater-Anlage oder Parcours-Flächen entstehen können. Auf der so genannten Nordanlage plant das Sportamt unter anderem eine neue Laufschlauchanlage für Leichtathleten. Der Plan sieht zudem eine neue Fußwegeverbindung nördlich des Stadions vor, die das Waldstraßenviertel in Höhe der Goyastraße mit dem Flut-Bett verbinden könnte.

Bereits ab der kommenden Bundesliga-Saison wird die Festwiese neuer Hauptzugang zur RB Arena. Um den etwa 20.000 Zuschauern sicher Zugang zu gewähren, wird ein zentraler Weg über die Festwiese zum neuen Eingang gelegt. Die Kleinmesse soll mittelfristig am jetzigen Standort erhalten bleiben, gleichwohl prüft die Stadt Alternativen. RB favorisiert Lindenau nicht länger nur als Standort für das Trainingszentrum, sondern hat auch an der Capastraße ein Grundstück für die Verwaltung erworben. Wenn dieser Standort errichtet ist, ist auch ein weiterer Sportplatz neben der Kleinmesse denkbar.

Weitere Informationen gibt es hier: www.leipzig.de/stadionumfeld (Fotos: RMC/Stadt Leipzig).

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