22 Projekte sollen nach Corona das Zentrum wiederbeleben – Cityfonds neu aufgelegt – Erlebnisräume für Einwohner und Touristen schaffen

Die Stadt Leipzig, in deren Stadtteil Sellerhausen-Paunsdorf sich eines unserer aktuellen Denkmalobjekte befindet (mehr: https://t1p.de/kjsnh; https://t1p.de/db2mz), mit deren Kauf sich Steuern sparen lassen (mehr: https://t1p.de/ute4c), hat sich viel vorgenommen: 22 Projekte über alle Fachämter hinweg sollen der Innenstadt nach Corona wieder aufhelfen – alle gefördert über das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Unternehmen sowie Leipzigerinnen und Leipziger können dabei mitmachen: Der neu aufgelegte Cityfonds bietet gute Anreize, sich für neues Leben in der City auf den Weg zu machen.

Weitere Projekte geben Impulse in die Innenstadt, in den Stadtteil Mockau sowie in die Georg-Schumann-Straße. Hier will die Stadt spannende Erlebnisräume für Leipziger, Touristen, für Jung und Alt schaffen, wo man gemeinsam Freizeit verbringen, arbeiten und leben kann. Diese Vorhaben sollen die Angebote vielfältiger, die Gebiete lebenswerter und Wege einfach kürzer machen. Alle Maßnahmen haben Ende des letzten Jahres begonnen, vier davon stellen wir hier vor.

Aus alt wird neu: das Konzept „Second-Life-Kaufhaus“

Nachhaltigkeit fördern und freie Einzelhandelsfläche wiederbeleben – auf diesen zwei Säulen fußt die Idee für ein Zero-Waste-Kaufhaus. Aktuell werden unter der Regie des Eigenbetriebs Stadtreinigung Leipzig mögliche Nutzungskonzepte erarbeitet. Eins steht fest: In diesem Kaufhaus soll die Kreislaufwirtschaft so richtig zum Zug kommen. Denkbar ist der Verkauf von umgebauten und wieder instandgesetzten Produkten, die beispielsweise von den Wertstoffhöfen der Stadtreinigung Leipzig stammen. Das schont Ressourcen und wertet Waren wieder auf.

Vereint unter einem Dach arbeiten hier Handwerker, Künstler, Designer und Einzelhändler neben Vereinen und Verbänden. Kunden finden allerdings mehr als recycelte Produkte: Da geht es um praktische Dienstleistungen, Beratungs-, Kultur- und Bildungsangebote. Gemeinsam mit Einwohnern, Kulturanbietern und Unternehmen will Leipzig im Warenhaus zu den Themen „Reduce, Repair, Rethink“ (deutsch: reduzieren, reparieren und neu denken) aufklären.

Mit diesem Kaufhaus verfolgt Leipzig auch ein vom Stadtrat beschlossenes wichtiges Ziel: Leipzig möchte „Zero Waste City“ werden und strategisch Abfall vermeiden. Aktuell erarbeitet die Stadtreinigung das Konzept, 2024 soll es an die Realisierung gehen.

Ins Gespräch kommen: leipzig 04 – Schaufenster für Kultur und Lokales

Leipzigs City besitzt viele gut besuchte Einkaufsstraßen. Aber es gibt auch Ecken, wo wieder mehr passieren müsste, zum Beispiel im Süden der Innenstadt. Seit dem Weggang von Karstadt werden hier Angebote gesucht. Im Petersbogen wird das Kulturamt mit Leipziger Kultureinrichtungen gemeinsam ein neues Konzept ausprobieren: Kultur und Lokales sollen in den Dialog treten und die Fläche gemeinsam nutzen und bespielen. Vereint werden hier Angebote des Leipziger Online-Marktplatzes „locally happy“ und Leipziger Kultureinrichtungen. Lesungen und Ausstellungen sind geplant, gleichzeitig sollen lokale Produkte präsentiert werden. Wichtig ist die Möglichkeit Erlebnisse zu schaffen, aber auch offen zu sein für Vernetzungs-, Veranstaltungs- und Präsentationsformate, die ein Experimentierfeld für Kunst, Kultur und regionale Produkte bieten.

Gastronomen unterstützen: Mehrweg-Geschirr für Take-Away-Angebote

Abfall soll in allen Bereichen des Lebens reduziert werden. Dafür ist seit dem 1. Januar 2023 auch die Novelle des Verpackungsgesetzes in Kraft, die die Gastronomie betrifft. Der Gesetzgeber schreibt Gastronomen und Lebensmittelhändlern ab einer bestimmten Größe vor, ihren Kunden Mehrweg-Geschirr für den Außer-Haus-Verzehr anzubieten. Kleinere Betriebe sind verpflichtet, auf Wunsch kundeneigene Behältnisse zu befüllen. Viele Restaurant-Besitzer, Kantinen-Betreiber oder Einzelhändler in der Stadt stellt das vor große Herausforderungen. Die Stadt hilft, damit sich Mehrwegangebote etablieren können, und hat für die Beratung die Stadtreinigung und den BUND Regionalgruppe Leipzig ins Boot geholt. Infos und Kontakt unter https://www.bund-leipzig.de/mehrweg/.

Einladender Kunst- und Begegnungsort: Das Museumskarree M2plus

Zwischen den gut frequentierten Einkaufsstraßen der Innenstadt und dem Museum der Bildenden Künste liegt eine Art „Pufferzone“: der Innenhof zwischen Museum und Eckbebauung. Teilflächen dieser Zone will die Stadt jetzt für ein Jahr mit Installationen, Performances oder Inszenierungen bespielen. Der dann einladende Ort soll eine Art Brücke zwischen Straße und Museum schaffen. Für das Konzept läuft gerade ein zweistufiger Wettbewerb. Gefragt sind Ideen, die Menschen zusammenbringen, sie inspirieren und die jedem offenstehen. So soll sich das Karree M2plus dann in die Stadt hinein öffnen und mit Leben füllen (Text/Fotos: RMC/Stadt Leipzig).

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