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Bewerbung geht in die heiße Phase: „Bidbook“ wird bis

zum Monatsende der Kulturstiftung  der Länder vorgelegt

 

Die Bewerbung der Stadt Chemnitz um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ geht in eine heiße Phase. Am Monatsende will die Kommune ihr Bewerbungsbuch bei der Kulturstiftung der Länder vorlegen. Das sogenannte „Bidbook“ wird die Stadtverwaltung dann zu den Tagen der Industriekultur auch öffentlich vorstellen. Im Anschluss daran macht die Stadt Chemnitz, in deren Zentrum sich unser aktuelles Globalobjekt befindet (mehr Infos dazu gibt es hier: https://bit.ly/2kiCna2), den Inhalt seines Bewerbungsbuches auch online öffentlich. Dass Chemnitz bei seiner Kulturhauptstadt-Bewerbung auf umliegende Städte und Gemeinden zählen kann, ist sicher und wichtig.

 

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Bürgermeister sowie Stadt- und Gemeinderäte aus 24 Kommunen hatten im November 2018 ihre Unterstützung der Chemnitzer Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt 2025“ zugesagt. Die enge Verbindung der Stadt zu ihrem Umland – kulturell, touristisch wie auch wirtschaftlich – greift jetzt auch die CVAG mit einer Werbekampagne auf:  Mit dem Slogan „Kultur kommt an. Mit Bahn und Bus auf dem Weg zur Kulturregion“ unterstützt das Verkehrsunternehmen derzeit mit großformatiger Plakatierung die Chemnitzer Kulturhauptstadt-Bewerbung. Augenfällig ist für Passanten wie Fahrgäste an den CVAG-Haltestellen am Hauptbahnhof, dem Eingangstor zur Stadt, eine großformatige Werbung für die Kulturregion.

 

Für die Stadt kommt eine breite Unterstützung gerade jetzt besonders gelegen: Bis zum 30. September muss Chemnitz bei der Kulturstiftung der Länder sein Bewerbungsbuch, das sogenannte „Bidbook“ abgeben. Es gibt Antworten auf einen vorgegebenen Fragenkatalog. Unter anderem wird Chemnitz unter dem Motto „AUFbrüche. Opening minds, creating spaces“ im „Bidbook“ darstellen, das die Stadt in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Brüche und Widersprüche, anschließend wieder Aufbrüche erlebt hat.

 

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Sie ist in vielem mit der wechselvollen Geschichte Europas verbunden und liefert auch heute ein Spiegelbild für die Herausforderungen in Europa. Chemnitz möchte einstehen für eine vielfältige Gesellschaft und für ein vielgestaltiges Europa. Kultur wird dabei zum Schlüssel, offene Begegnungen zu schaffen – und in einer sich wandelnden Gesellschaft die europäischen Werte bewahren zu helfen.

 

Zugleich möchte Chemnitz beispielhaft mit der Region einen traditionellen Kulturraum neu beleben und gegen den Trend der Abwanderung aus den ländlichen Räumen die Vorzüge einer ausgedehnten Stadtregion „erfahrbar“ machen. Eine Leitfrage im Kulturhauptstadtprozess ist: „Wie wollen wir miteinander leben?“ Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wurde in den letzten zwei Jahren darauf eine Antwort gesucht.  

  

Ein Projekt innerhalb der Komplett-Bewerbung ist dabei „Nimm Platz“ – Gemeinschaften schaffen Plätze und Plätze schaffen Gemeinschaft – so lautete die Idee dazu. Chemnitzerinnen und Chemnitzer hatten dazu 13 Orte vorgeschlagen, um ungenutzte Areale oder Plätze der Stadt mit eigenen Ideen zu füllen. Rund 3000 Chemnitzer hatten vor kurzem über diese Projekte abgestimmt und ihre Lieblingsprojekte gewählt. Diese Projekte werden noch in diesem Jahr umgesetzt. Dank der Unterstützung des „Klub 2025“, eines Zusammenschlusses verschiedenster Unternehmen der Stadt, die die Bewerbung zur „Europäischen Kulturhauptstadt“ unterstützen, kann die Stadt dieses Jahr nicht nur fünf, sondern zehn Projekte fördern. Jedes Projekt erhält somit ein Budget von 2025 Euro. Eine Summe, die Eigeninitiative möglich und zugleich nötig macht. Denn Ziel ist ein Gemeinschaftsprojekt, das viele Talente vereint.

 

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Die Preise wurden an die zehn Projekte offiziell Mitte August übergeben. Aufgrund des großen Erfolgs der Aktion kündigte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig an, diese auch im kommenden Jahr fortzusetzen. „Ich freue mich, dass die Idee von ‚Nimm Platz‘ so gut angenommen wurde und hoffe, dass sich auch im kommenden Jahr viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer daran beteiligen, ihre eigene Stadt durch kleine Projekte an vielen Stellen schöner und lebenswerter zu machen. Ich danke allen Teilnehmern, die den Mut hatten, sich in dieser ersten Runde zu beteiligen.“

 

Die zehn Lieblingsplätze dieses Jahres sind:

 

Aussichtspunkt „Am Schösserholz“: Der Heimatverein Adelsberg e.V. möchte unweit der Endstelle „Schösserholz“ (CVAG-Linie 43, am Wochenende Linie 33) einen Aussichts- und Ruhepunkt am Waldrand errichten. Aus Holz hergestellt, sollen Bürgerinnen und Bürger aus Adelsberg gemeinsam anpacken, denn die Mühe lohnt: Von dort aus gibt es einen prima Blick über die ganze Stadt Chemnitz.

 

Bunte Treppen: Josephine Klinkhardt wünscht sich, dass ihre Heimatstadt bunter wird – in den Köpfen und im Stadtbild. So stellt sie sich an verschiedenen Orten der Stadt bunte Treppen vor. Zum Beispiel zwischen Hartmannplatz und Hohe Straße, zwischen Technischem Rathaus und „einsenergie“, zwischen Schlossteich- und Inselstraße.

 

Bühne am Gerhart-Hauptmann-Platz: Der zentrale Park auf dem Kaßberg eignet sich durch seine Hanglage nicht nur hervorragend zum Rodeln,  sondern könnte mit einer nach Nordwesten ausgerichteten kleinen Bühne als natürliches Amphitheater für vielseitige Kulturprogramme genutzt werden, sagen Katrin Jeschkowski und Marc Ebert und stellen sich auf dem Bühnenpodest Konzerte, Theater, Lesungen, Science- oder Poetry Slams vor.

 

Erlebnisspielbereich Carlowitzpark: Die Kita „Rabennest“ in Rabenstein regt an, im Carlowitzpark einen Erlebnisspielbereich zu schaffen, der natur- und erlebnispädagogische Spiel- und Bewegungselemente vereint. Denn naturnahe Erlebnisspielplätze erfüllen durch ihr multifunktionales Konzept und die gelungene Kombination aus Bewegung, Sinneserfahrung, Bildung und Begegnung in vielfacher Weise die Kriterien, die für einen Spielplatz als zentralen Anlaufpunkt im Rabensteiner Carlowitzpark nötig sind. Kombiniert mit Sitz- und Picknickgelegenheiten wäre es wieder ein Ort zum Verweilen und Platz nehmen – für Kinder, junge Familien, Kindergartengruppen, Schulklassen, alle Rabensteiner und Besucher.

 

Flächen am Karl-Marx-Kopf: Ulrike Voigt möchte den bekanntesten Ort von Chemnitz zum Treffpunkt für Familien machen. Mit aufgemalten Outdoor-Spielflächen links vom Karl-Marx-Kopf für Huppekästchen, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Schach, mit einem Memory-Spiel „Chemnitz 2025“, wofür drehende Würfel in einem Rahmen verschiedene Bilder von Chemnitz zeigen, mit einem Behältnis für Straßenmalkreide, mit bunten bequemen Sitzgelegenheiten auf der Wiese rechts vom Karl-Marx-Kopf und links auf dem Rondell und mit einer Leine für „Pflück dir eine Chemnitzer Kurzgeschichte“ oder „Pflück dir ein Chemnitzer Ausmalbild“.

 

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Grünfläche an der Chemnitz: Die BUND Regionalgruppe Chemnitz möchte an der Further Straße/Ecke Emilienstraße noch mehr Aufenthaltsqualität schaffen. Schon jetzt lädt dieser idyllische Platz an der Chemnitz mit einem Pavillon, Grillplätzen, Bänken, einem Kunstobjekt und tollem Baumbestand zum Relaxen ein. Doch wie viel schöner wäre es, wenn ein für Jeden nutz-, genieß- und pflegbarer Pflückgarten mit heimischen Kräutern und Beerensträuchern wie Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren hinzu käme? Zudem könnten Teile der Rasenfläche dank Schmetterlingswiesensamen und zweimaliger Streifenmahd im Jahr den Blick auf heimische Falter und Bienen freigeben. Und natürlich wären dann auch noch zusätzliche Liegemöglichkeiten schön.

 

Spielplatz Reichenhain: Auf dem Gelände des VfL Chemnitz an der Jägerschlößchenstraße haben der Sport- und der Heimatverein in den letzten Wochen einen schönen Sportspielplatz errichtet, dem nur ein Detail fehlt – eine überdachte Sitzgelegenheit. Denn wo Kinder aus dem Stadtteil toben und sich junge Familien treffen, braucht es natürlich auch einen Platz zum Ausruhen.

 

Stromkästen-Galerie am Brühl: Die Brühlgemeinschaft möchte in Ergänzung zu den großen Wandbildern, die überall im Quartier entstehen, nun auch die Elektrokästen in die wachsende Freiluftgalerie aufnehmen. Unter Federführung von Graffitikünstler Friedrich Benzler, auch bekannt als Friedrich Ben-Ten Benzler, der bereits einige Stromkästen der Stadt verschönert hat, ist eine Mitmachaktion geplant, die während eines Veranstaltungswochenendes neue Hingucker auf dem Brühl schafft.

 

Umgestaltung ehemaliges Sommerbad Erfenschlag: Zusammen mit dem Bürgerverein Erfenschlag soll das bisherige Sommerbad umgestaltet und zum naturnahen Treffpunkt im Stadtteil werden. Ein Projekt daraus: der Spielpunkt am Bachlauf mit kleinem Spielhaus, Wassertretbecken, Barfußpfad und Pavillon.

 

Zietenpark: Für die kleine Baulücke an der Zietenstraße/Ecke Jakobstraße hat der SDB e.V. gerade die Pflegepatenschaft übernommen. Der Verein möchte das Areal mit Hilfe der Anwohnerinnen und Anwohner zu einem neuen Treffpunkt und Veranstaltungsort im Quartier werden lassen: mit neuen bunten Pflanzen, einer kleinen Umrandung und Sitzgelegenheiten. Außerdem ist ein WLAN-Hotspot angedacht (Fotos: Stadt Chemnitz, RMC – Rendite Management Concept GmbH).

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