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25.000 Euro Preisgeld für Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen

Hochbauvorhaben – „Dresden baut grün“ Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses

 

Die Stadt Dresden, in deren Ortsteil Übigau sich unser aktuelles Denkmalobjekt befindet (mehr hier: https://bit.ly/3eqb4SH und hier: https://youtu.be/ZOHBYh0znSs), gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2020“. Die Auszeichnung wurde Ende November für die Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben online auf www.klimaschutz.de/wettbewerb2020 vergeben.

Mit einem ämterübergreifenden Erarbeitungsprozess ist es der Stadt erfolgreich gelungen, das Thema Klimaanpassung in der Verwaltung sowie bei vielen Akteuren zu verankern, um die Stadt klimagerecht weiterzuentwickeln. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das in weitere Vorhaben zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren ist.

 

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Bürgermeisterin Eva Jähnigen freut sich sehr über die Auszeichnung und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Wir planen an einem kommunalen Gebäude, welches bereits eine Dachbegrünung hat, weitere Schritte zur klimaangepassten Bauweise. So soll der Gebäudekomplex ‚Geh8‘ in Pieschen zusätzlich eine Fassadenbegrünung erhalten. Um die öffentliche Wahrnehmung der Themen Klimawandel und Klimaanpassung zu erhöhen, stellen wir Ausstellungstafeln im angrenzenden Grünzug auf. Sie informieren über die Notwendigkeit und Ziele eines solchen Projektes und zeigen, welche positive Wirkung Gebäudebegrünung für das Stadtklima haben kann.“

Ende 2019 hat der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden die Richtlinie „Dresden baut grün“ erlassen. Seit 2020 ist es Pflicht, bei allen Hochbauvorhaben der Stadt Fassaden und Dächer zu begrünen, egal ob es um Neubau, Umbau oder bauliche Erweiterungen geht. Außerdem müssen bei der Gestaltung von Freiflächen im Stadtgebiet die Belange einer naturnahen Regenwasserbewirtschaftung berücksichtigt werden.

„Dresden baut grün“ ist das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen der Verwaltung. Darüber wurde das Thema Klimaanpassung verstärkt in die gesamte Verwaltung getragen und Hemmnisse hinsichtlich der künftigen Umsetzung von Gebäudebegrünungsmaßnahmen abgebaut. Ein besonderes Augenmerk legt die Stadt auf viel „Grün“ in Schulen und Kindergärten, da gerade hier wichtige Effekte für den kommunalen Gesundheitsschutz durch Klimaanpassung erwirkt werden können.

 

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Mit der neuen Richtlinie geht die Stadt eine Selbstverpflichtung ein und wird damit ihrer wichtigen Vorbildfunktion gerecht. Obwohl die Richtlinie beinahe noch druckfrisch ist, zeigen sich bereits positive Effekte, weil die Integration von „Grün“ bei allen Baumaßnahmen konsequent berücksichtigt wird. Die Stadt plant, die Richtlinie nach zwei Jahren zu evaluieren und eine Ausweitung auf städtische Eigenbetriebe und Beteiligungsgesellschaften vorzunehmen. Einige Eigenbetriebe haben sich bereits zur Umsetzung der Richtlinie bekannt.

Um „Dresden baut grün“ in der ganzen Stadt bekannt zu machen, organisierte das Umweltamt bereits im Vorfeld des Erlasses öffentliche Schulungen zur Gebäudebegrünung und rief den Fotowettbewerb „Dresden baut grün“ für Privatleute aus. Gesucht wurden die schönsten Dach- und Fassadenbegrünungen. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen überreichte im Rahmen einer feierlichen Prämierung im Dezember 2019 im Rathaus Preisgelder in Höhe von jeweils 500 Euro.

Hintergrund für die Strategie der Landeshauptstadt ist, dass auch Dresden – wie viele andere deutsche Kommunen – zunehmend von Hochwasser, Überflutungen durch Starkregen und Überhitzung betroffen ist. Um die Belastung durch Hitze zu vermindern, Regenwasser zu sammeln und sich besser vor Überflutungen zu schützen, setzt die Stadt auf geeignete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel wie die ausreichende Ausstattung der Stadt mit „Grün“.

Allerdings findet sich in den verdichteten und überwärmten Stadtquartieren Dresdens kaum Platz, um neue Grünflächen zur Klimaregulierung zu entwickeln. Auf der Suche nach alternativen Lösungen hat die Stadt im Sommer 2019 eine Gründachkartierung vorgenommen mit dem positiven Ergebnis, dass Dresdens Dächer noch erhebliche Potenziale für den Einsatz von „Grün“ bieten. Der nächste Schritt war dann die Umsetzung von „Dresden baut grün“. Mehr Informationen zur Gründachkartierung im Themenstadtplan der Landeshauptstadt Dresden: http://stadtplan.dresden.de, Thema: Umwelt – Stadtklima – Gründachkartierung.

 

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Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ (bis 2015 Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“) wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. 2020 wurden insgesamt 176 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Landeshauptstadt Dresden hat sich mit dem Projekt „Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben“ in der Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ beworben.

In dieser Kategorie gab es 24 Bewerbungen, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt unter: www.klimaschutz.de/wettbewerb2020 (Fotos: Stadtverwaltung Dresden, Dresden Marketing – Sven Döring/RMC – Rendite Management Concept GmbH).

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