Immobilienforum „Altstadt 2021“ findet großen Zuspruch – Stadt wird mit elf Millionen Euro auf dem Weg zur Smart City gefördert – Online-Marktplatz stößt auf enorme Resonanz

Der Corona-Pandemie geschuldet ist das Immobilienforum „Altstadt auf 2021“ verschoben worden und fand nun Anfang August erstmals als digitale Veranstaltung statt. Mit mehr als 30 interessierten Eigentümerinnen und Eigentümern von Einzelhandelsimmobilien und Akteuren in der Altstadt von Regensburg, in dessen Norden sich unser aktuelles Neubauprojekt von drei Reihenhäusern befindet,fand die gemeinsame Veranstaltung der Stadt Regensburg und der Faszination Altstadt e. V.  erneut großen Zuspruch.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zeigte sich bei der Eröffnung des Immobilienforums erfreut über das große Interesse und stellte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit sowie die Bedeutung der Altstadt heraus. Die Innenstädte stehen aufgrund der Corona-Pandemie im Umbruch und vor ganz neuen Herausforderungen.

„Dabei ist die Ausgangssituation in unserer multifunktionalen Altstadt gut, aber es gilt auch, neue und unkonventionelle Wege zu gehen sowie gemeinsam Maßnahmen und Ideen für eine zukunftsfähige Altstadt zu entwickeln“, so Maltz-Schwarzfischer. Durchmischung mit Gewerbe, aber auch mit nicht-kommerziellen und kulturellen Nutzungen oder ungewöhnlich gestalteten Freiräumen – vielleicht liegt die Chance der Corona-Krise im Zwang zum Experiment. Dabei ist es wichtiger denn je, dass alle gemeinsam daran arbeiten.

Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA), die die Stadt 2019 bereits bei der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes unterstützte, moderierte die digitale Veranstaltung und führte mit ihrem Vortrag „Post-Corona – Perspektiven für den Standort Innenstadt“ in die Veranstaltung ein: Wie hat Corona und der Lockdown die Menschen und ihr Verhalten verändert? Ist der stationäre Handel überflüssig geworden oder ist er aufgrund der sozialen Aspekte gerade wichtiger denn je? Und welche Perspektiven ergeben sich für Regensburg? Mit diesen Fragen setzten sich Gabriele Ostertag und Dr. Gino Meier von der GMA auseinander und lieferten interessante Erkenntnisse, die sich in erster Linie aus Kundenbefragungen ableiten lassen.

Wie daran gearbeitet wird, die Altstadt als attraktives Umfeld zu erhalten bzw. die Funktionalität und Attraktivität zu steigern, stellten Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann sowie Anton Sedlmeier, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, heraus: So wurde beispielsweise die zentrale Fußgängerzone zwischen Neupfarrplatz und Maximilianstraße für ihre Besucherinnen und Besucher herausgeputzt – als zentraler Begegnungsraum der Stadtgesellschaft. Und auch in der Wahlenstraße hat sich Vieles getan, im Untergrund und darüber.

Heute laden Barrierefreiheit und neue Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Auch die Themen Mobilität und Erreichbarkeit spielen für die Altstadt eine zentrale Rolle und finden in zahlreichen Projekten Eingang. Um auch in Zukunft trotz schwieriger Haushaltslage agieren zu können und beste Rahmenbedingungen zu bieten, hat sich die Stadt Regensburg um Fördermittel beworben. Mit bis zu elf Millionen Euro wird die Stadt auf dem Weg zur Smart City gefördert.

Und auch aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ profitiert die Stadt Regensburg mit einer Fördersumme von 880.000 Euro. Viele wichtige Projekte in und für die zentrale Altstadt können damit angestoßen und umgesetzt werden.

Neben vielen planerischen Aspekten stand auch das Thema Einzelhandel in der Altstadt im Fokus. Im Oktober 2020 zählte die Altstadt insgesamt knapp 64.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, aufgeteilt auf 464 Einzelhandelsbetriebe. Damit setzt sich leider der Trend fort, dass die absoluten Zahlen rückläufig sind. Mit rund 19.500 Quadratmeter Verkaufsfläche stellt die Bekleidung das Hauptsortiment der Regensburger Altstadt dar.

Die kleinteilige Baustruktur, die vielen Geschäfte in Baudenkmälern und die weit verzweigten Nebengeschäftslagen stellen auf der einen Seite eine Besonderheit dar. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch eine große Herausforderung. Erschwerend hinzu kommen die sinkenden Passantenfrequenzen, die in Regensburg zuletzt 2018 erhoben wurden. „Städte, Handel und die übrigen Akteure, wie beispielsweise die Immobilienbesitzer, sind heute mehr denn je gefordert und müssen zusammenarbeiten“, so der Appell von Christine Schimpfermann.

Ingo Saar, Geschäftsführer des Vereins Faszination Altstadt, zeigte im Anschluss auf, was sich in der Altstadt getan hat. So gelang es unter anderem, den Online-Marktplatz www.inRegensburg.de  aufzubauen. Aktuell beteiligen sich 27 Shops, bieten eine Shop-Funktion für über eine Million Produkte und ziehen 10.000 Besucherinnen und Besucher pro Monat an.

So kann schon Zuhause gesehen werden, was einen in den Altstadtgeschäften erwartet und die Vielfalt der Altstadt entdeckt werden. Die Wunschprodukte können bequem von daheim bestellt werden und Vieles wird noch am selben Tag geliefert. Perfekt für all diejenigen, die regional und online einkaufen möchten. Ziel ist es selbstverständlich, noch mehr Händlerinnen und Händler dafür zu begeistern, ihre Produkte neben dem stationären Geschäft auch online anzubieten.

Um die Altstadt nach dem Lock-Down wieder mit Leben zu füllen und Kunden zu gewinnen, startete die Online-Kampagne „Alles Altstadt“ in Kooperation mit das.Stadtwerk. Darüber hinaus wurde die Kampagne „Gesichter Deiner Stadt“ entwickelt – um herauszustellen, dass es die persönlichen Begegnungen sind, die einen Altstadtbesuch besonders machen. Marion Achhammer, Inhaberin der Altstadtgeschäfte „Donaustern“ und „Traumland“, ist ebenfalls ein Gesicht dieser Kampagne. Sie berichtete abschließend aus Sicht einer Altstadthändlerin und schilderte eindrucksvoll ihren Umgang mit den Folgen der Pandemie.

Die Unterlagen zum 9. Immobilienforum Altstadt sind ab sofort unter www.regensburg.de zu finden.

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