Am 27. Januar 2022 wurde offiziell die Produktion des ID.5 bei VW in Zwickau gestartet. Damit ist zugleich der Umbau zur ersten reinen E-Auto-Fabrik im Konzern abgeschlossen.

7.100 E-Autos laufen Mitte November vom Band – Zwickauer Standort wurde seit 2018 für rund 1,2 Milliarden Euro vom Verbrenner auf die Elektromobilität umgestellt

Das VW-Fahrzeugwerk bei der Stadt Zwickau, in deren Zentrum sich unser aktuelles Denkmalobjekt „Georgenschule“ (mehr: https://bit.ly/3OD1hdT) befindet, hat in der zweiten November-Woche 2022 einen Produktionsrekord aufgestellt. In dieser Zeit fertigte die Belegschaft 7.100 E-Autos. Das waren durchschnittlich über 1.400 Modelle pro Tag. Das entspricht einer noch nie erreichten Leistung am Standort.

Auslieferung des ersten ID.3 im September 2020 vor der Gläsernen Manufaktur Dresden. Seitdem sind 500.000 ID-Modelle an Kunden gegangen. Rund zwei Drittel davon stammen aus sächsischer Produktion. Das VW-Werk Zwickau erreichte im November 2022 mit 7.100 gefertigten Fahrzeugen einen Produktionsrekord.
Auslieferung des ersten ID.3 im September 2020 vor der Gläsernen Manufaktur Dresden. Seitdem sind 500.000 ID-Modelle an Kunden gegangen. Rund zwei Drittel davon stammen aus sächsischer Produktion. Das VW-Werk Zwickau erreichte im November 2022 mit 7.100 gefertigten Fahrzeugen einen Produktionsrekord.

Den einmaligen Rekord würdigt Robert Janssen, Geschäftsführer Technik und Logistik von Volkswagen Sachsen (https://www.volkswagen-sachsen.de/de.html). Vor der Transformation seien so hohe Stückzahlen technisch gar nicht möglich gewesen. „Die fortwährende Arbeit an unseren Abläufen zahlt sich aus.“

Der Produktionsrekord aus Sachsen stützt die erfolgreiche E-Offensive von Volkswagen. Seit der Markteinführung des ID.3 im September 2020 wurden bis Mitte November 500.000 Modelle der ID.-Familie ausgeliefert. Rund zwei Drittel davon stammen aus Zwickauer Produktion.

„Das zeigt, wie wichtig das Werk als Motor unserer E-Offensive ist. Als Pionier und erster MEB-Standort hat Zwickau vor drei Jahren die Verantwortung übernommen, den weltweiten Rollout unserer neuen Fahrzeuggeneration sicherzustellen“, ordnet Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen, die Rekordwoche ein. „Auch aufgrund der aktuellen Versorgungsengpässe ist das eine echte Herausforderung. Mein Dank geht daher an die Kolleginnen und Kollegen, die eindrucksvoll zeigen, wie wir die Transformation bei Volkswagen mit Tempo und hoher Qualität weiter vorantreiben.“

Am Standort Zwickau ist die Transformation zum reinen Werk für E-Mobilität erfolgreich abgeschlossen. Jetzt rollen dort sechs Elektromodelle von Volkswagen, Audi und Cupra vom Band. „Zwickau stabilisiert seine täglichen Produktionszahlen nahe der Maximalkapazität. Das ist in diesen unruhigen Zeiten ein gutes Zeichen für die Belegschaft, aber vor allem auch für unsere Kundinnen und Kunden.

Mit mehr als 1.400 gebauten Fahrzeugen täglich, davon rund die Hälfte ID.3, ID.4 und ID.5, geben wir am Standort Zwickau kräftig Strom. Ein Lob ans Team, klasse Arbeit – weiter so!“, sagt Christian Vollmer, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für Produktion und Logistik.

Angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen verursacht durch den Ukrainekrieg, anhaltende Corona-Einschränkungen und der weiterhin angespannten Versorgungslage ist der Produktionsrekord mehr als nur ein Achtungserfolg. „Was wir brauchen, sind Teile, Teile, Teile“, erklärt Jens Rothe, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Volkswagen Sachsen. „Der Produktionsrekord zeigt: Wenn die Versorgungssituation es zulässt, dann kann die Belegschaft auch liefern. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist ungebrochen und wir wollen die E-Offensive des Konzerns weiter vorantreiben.“

Mit dem Produktionsstart des ID.5 hatte Ende Januar 2022 VW die Transformation des Zwickauer Werkes zur ersten ausschließlichen E-Fabrik abgeschlossen. Seit November 2019 war es der sechste Modell-Neuanlauf in 26 Monaten, den die sächsischen VW-Werker parallel zu einem enormen Standortumbau mit der Unterstützung vieler Zulieferer und Dienstleister bewältigt haben.

Der traditionsreiche Standort in Westsachsen ist weltweit die erste Großserienfabrik eines Volumenherstellers, die vollständig von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb umgebaut wurde. Neben dem ID.5 werden bereits der ID.3 und der ID.4 sowie der Audi Q4 e-tron, der Q4 Sportback e-tron und der Cupra Born gefertigt.

Damals wie jetzt heißt die Aufgabe, die Produktion weiter hochzufahren: „Abhängig von der Versorgungslage mit Halbleitern liegt unser Fokus nun auf dem Erreichen der Kammlinie. Wir möchten die 180.000 bei Volkswagen Sachsen gebauten Fahrzeuge aus 2021 in diesem Jahr übertreffen“, sagte Dr. Stefan Loth, Vorsitzender der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen. Das Werk Zwickau ist auf eine Jahreskapazität von mehr als 300.000 Fahrzeugen ausgelegt.

Von Zwickau als „Eisbrecher des Wandels“ im Konzern sprach Rothe: „Der Umstieg auf die Elektromobilität hat sich für das Fahrzeugwerk Zwickau als genau richtig erwiesen. Die Nachfrage nach unseren Modellen boomt, die Beschäftigung unserer Mannschaft ist für die kommenden Jahre gesichert.“

Der Zwickauer Standort wurde seit 2018 für rund 1,2 Milliarden Euro vom Verbrenner auf die Elektromobilität und zu einer digitalen, flexiblen und hocheffizienten Vorzeigefabrik umgebaut. Fast 40 Prozent des Investitionsvolumens flossen allein in die Erneuerung und Erweiterung des Karosseriebaus. Die schon vorher hohe Automatisierung in diesem Bereich liegt nun bei nahezu 90 Prozent, die Anzahl an hochmodernen Robotern stieg von 1.200 auf 1.625. Auch die Automatisierung in der Montage wurde auf nun 28 Prozent fast verdoppelt.

In Summe sind mehr als 50.000 Quadratmeter an Gebäudefläche neu entstanden, etwa für die Erweiterung des Presswerks, mit dem alle Außenhaut-Karosserieteile für die Elektro-Modelle jetzt vor Ort gepresst werden – eine Einsparung von 9.000 LKW-Fahrten jährlich. Weitere zentrale Bauprojekte waren der Neubau einer Logistikhalle sowie eines Batteriesequenzers. Letzterer ist nun das höchste Gebäude im Werk Zwickau. Das Investitionsvolumen allein dieser drei Projekte liegt bei rund 115 Millionen Euro.

Mit der E-Mobilität sind in Zwickau dauerhaft zukunftsfähige Arbeitsplätze entstanden. Die rund 9.000 dauerhaft am Standort tätigen Mitarbeiter sind mit einer großen Weiterbildungsoffensive auf die neue Technologie vorbereitet worden. So haben alle Mitarbeiter Informationsveranstaltungen zur E-Mobilität durchlaufen. 3.000 Mitarbeiter absolvierten das Trainingscenter E-Mobilität, in dem sie detailliert auf die neuen Produktionsanforderungen geschult wurden. In Summe hatte die Zwickauer Mannschaft bis Ende 2020 rund 20.000 Trainingstage absolviert (Text/Fotos: RMC/VW Sachsen).

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