Stadt liegt im Niveau- und im Zukunftsindex jeweils auf dem zehnten Rang – Wirtschaftsdynamik hat sich hingegen verlangsamt

Die attraktivsten Städte in Deutschland liegen im Süden. Auch die Stadt Regensburg, in deren Ostenviertel sich unser Neubauprojekt „Candis Apartmenthöfe“ befindet (mehr: https://bit.ly/34d4NZA; https://t1p.de/raiad), behauptet im in der letzten Woche veröffentlichten Städteranking der „WirtschaftsWoche“ (https://t1p.de/812o) und von „ImmobilienScout24“ wiederum Spitzenplätze. Sie punktet etwa mit Lebensqualität, Einwohnerzuwachs, vielen Ingenieuren und der Zahl der Patentanmeldungen. Doch die Wirtschaftsdynamik hat sich im Vergleich zu Nachbarstädten, vor allem Erlangen (Platz 2), verlangsamt.

Für das Städteranking 2022 hat das Institut der deutschen Wirtschaft Consult GmbH alle 69 kreisfreien Städte Deutschlands mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht. Über 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt und Lebensqualität gingen in die dreiteilige Bewertung ein.

Das Ranking besteht aus drei Komponenten: Der Niveauindex vergleicht die absolute Wirtschaftskraft der Städte. Der Dynamikindex zeigt die Veränderung in einem Fünfjahreszeitraum. Der neue Zukunftsindex analysiert das Potenzial für die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Hierzu wurde unter anderem die Industrie-4.0-Kompetenz von Regionen gemessen.

Mit dem Sieger München befinden sich sieben Städte aus dem Süden Deutschlands unter den zehn bestplatzierten Städten im Niveauranking. Dazu gehören Ingolstadt, Erlangen, Stuttgart, Regensburg (Platz 10 – wie schon 2021), Ulm und Karlsruhe. München überzeugt vor allem mit seiner Lebensqualität, der Entwicklung des Immobilienmarkts, einer ausgewogenen und zukunftstauglichen Wirtschaftsstruktur sowie mit einem hohen Anteil von Akademikern und Kreativen an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.

Mit Ingolstadt und dem Vorjahressieger Wolfsburg liegen zwei ausgesprochene Autostädte an der Spitze des Dynamikrankings. Ingolstadt belegt Platz eins bei der Entwicklung der Wirtschaftsstruktur und befindet sich auch mit Blick auf den Immobilienmarkt, die Beschäftigung und die Lebensqualität in der Spitzengruppe. Darüber hinaus weist die Stadt die höchste Steigerung bei der kommunalen Steuerkraft auf. Regensburg belegt in dieser Kategorie lediglich Rang 54.

„Das Städteranking belegt die überragende Bedeutung der Automobilwirtschaft für den deutschen Wirtschaftsaufschwung. Ob Ingolstadt, Wolfsburg oder München – wo die Autokonzerne stark sind, prosperiert auch die Stadt. Aber darin liegt zugleich ein Risiko: Wer sich zu monostrukturell aufstellt, der erlebt auch die Krisen der Branche hautnah mit. Und die werden wiederkommen“, sagt Dr. Miriam Meckel, Chefredakteurin der „WirtschaftsWoche“.

Den größten Aufstieg im Dynamikranking schafften hingegen die Städte Heilbronn (plus 21 Plätze auf Rang 3), Pforzheim (plus 20 Plätze auf Rang 12) und Wiesbaden (plus 20 Plätze auf Rang 29). In Niedersachsen konnten sich nahezu alle Städte verbessern und finden sich unter den Top 20 wieder. Dagegen fielen viele Städte im Westen zurück. Bonn fiel um 27 Plätze auf Rang 48, Köln um zehn Plätze auf Rang 50 und Münster um elf Plätze auf Rang 52. Kleine Lichtblicke in NRW sind dagegen Wuppertal (plus 15 Plätze auf Rang 39), Solingen (plus 13 Plätze auf Rang 47) und Remscheid (plus 12 Plätze auf Rang 57).

Betrachtet man die Veränderungen in den letzten fünf Jahren, schaut es hier in Bayern ganz anders aus: Im Dynamikranking gehören Regensburg und Ingolstadt bundesweit zu den letzten Zehn. Ingolstadt ist sogar größter Verlierer mit einem Absturz von Rang 33 auf Rang 66. „Vor allem Autoregionen wie Ingolstadt und Dingolfing hatten hohe Einbrüche in der Gewerbesteuer zu verzeichnen“, erklärten die Studienautoren.

In puncto Nachhaltigkeit bei Ökologie, Ökonomie und Sozialem waren – nach Spitzenreiter Wolfsburg – die bayerischen Großstädte Erlangen und Ingolstadt mit Platz 2 und 3 am besten. Regensburg und München folgten auf Rang 10 (und somit der gleiche Platz wie im letzten Jahr) und 13. Im oberen Mittelfeld konnten sich auch Würzburg, Fürth und Augsburg platzieren, Nürnberg kam nur auf Platz 50.

Wie gut es sich in den deutschen Städten lebt, spiegelt sich auch in den jeweiligen Immobilienpreisen wider. Dabei zeigt sich eine ambivalente Entwicklung. Je attraktiver eine Stadt ist und je höher dort die Nachfrage nach Wohnraum ausfällt, umso mehr treibt dies auch die Preise. So ist in Freiburg und München der Anteil der Wohnkosten am monatlichen Einkommen mit 29,3 beziehungsweise 27,1 Prozent besonders hoch (Text/Fotos: RMC/WirtschaftsWoche).

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