Herausforderung: Stadt soll weiterwachsen, aber nachhaltig – Viele Visionen und Ziele für die kommenden knapp 20 Jahre – Oberpfalz-Metropole soll lebenswert bleiben

Der Regensburg-Plan 2040 gilt als Kompass für die zukünftige Entwicklung der Stadt Regensburg, in deren Ostenviertel sich unser Neubauprojekt „Candis Apartmenthöfe“ befindet (mehr: https://bit.ly/34d4NZA; https://t1p.de/raiad). Er wurde im Juli 2022 vom Stadtrat als Grundlage für die weitere Entwicklung der Oberpfalz-Metropole endgültig beschlossen. Aufgestellt wurde er in enger Abstimmung mit Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Zivilgesellschaft, Verbänden, Interessensgruppen und den Mitgliedern des Stadtrates.

Zu den Hauptzielen gehören dabei etwa eine höhere und dichtere Bebauung in der Stadt, eine dezentrale Quartiersentwicklung mit Versorgungzentren, ein zweiter TechCampus südlich der A3 und ein Hauptradroutennetz. Bis 2030 sollen zudem die Treibhausemissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 60 Prozent reduziert werden. Als Leitprojekte finden sich im Regensburg-Plan 2040 unter anderem auch ein neues Kulturzentrum mit Konzertsaal und Kunsthalle, ein Kultur- und Kreativzentrum im Stadtlagerhaus, eine Ballsporthalle mit größerer Zuschauerkapazität, ein Schwimmbad im Stadtnorden, eine Reihe an Smart-City-Maßnahmen, eine Mobilitätsdrehscheibe am Unteren Wöhrd, S-Bahn-ähnlicher Verkehr auf Eisenbahnschienen sowie Dach- und Fassadenbegrünungen als verbindliche Vorgabe bei künftigen Bauvorhaben.

Die Ausgangssituation, so in dem Bericht (mehr: https://t1p.de/2xlf9),a ist dabei klar: Die Stadt Regensburg befindet sich seit mehr als drei Jahrzehnten, abgesehen von wenigen Stagnationsphasen, auf einem anhaltenden Wachstumspfad. Allein im Zeitraum zwischen 2006 und 2020 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um ca. 33.000 auf knapp 126.000 Ende 2020 (+ 36 Prozent) und die Einwohnerzahl um rund 25.000 auf 168.500 (+ 17 Pro­zent). Regensburg ist heute eine gut aufgestellte Stadt mit nahezu Vollbeschäftigung, einem breiten Arbeitsplatzangebot, einer blühenden Hochschullandschaft und ausgezeichneten Zu­kunftsperspektiven.

Diese positive Entwicklung hat allerdings auch Schattenseiten auf unterschiedlichen Ebenen zur Folge, u. a. eine hohe Wohnungsnachfrage, schwindende Flächenreserven einhergehend mit Flächenkonkurrenzen und einen Schwund an Biodiversität, ein stark belastetes Verkehrssystem und einen sich abzeichnenden Mangel an Arbeitskräften. Etliche Herausforderungen, wie etwa die Bereiche Siedlungsentwicklung und Mobilität, können im Grunde genommen nur auf regionaler Ebene gelöst werden. Die Stadt-Umland-Kooperation geschieht jedoch aktuell überwiegend informell mit einzelnen Gemeinden oder im Zuge unverbindlicher gemeinsamer Entwicklungskonzepte.

Die Altstadt, Identifikationsort für die gesamte Region, durchläuft einen Transformationsprozess mit einer kontinuierlichen Erosion der Schlüsselfunktion „Einzelhandel“, die dem zunehmenden Online-Handel geschuldet ist und durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Die Pandemie hat aber auch verdeutlicht, wie wichtig kurze Wege für tägliche Bedarfe, eine wohn­ortnahe Infrastruktur und eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Generationen in allen Stadt­quartieren sind.

Trotz aktuell vieler Unsicherheiten, die eine Vorausschätzung der künftigen Einwohnerzahl er­schweren, gehen die einschlägigen Prognosen nach wie vor von einem weiteren Bevölkerungs­wachstum aus. Für die zukünftige Planung bedeutet dies insbesondere:

  • einen weiterhin hohen Flächenbedarf für Wohnen und Infrastruktur sowie
  • einen zunehmenden Bedarf an Mobilitätsdienstleistungen.

Eine große Herausforderung der Zukunft wird deshalb sein, das prognostizierte Wachstum klima- und umweltschonend, flächensparend, sozialverträglich sowie mit hoher städtebaulicher und stadtgestalterischer Qualität abzubilden. Bis zum Jahr 2040 muss Regensburg die verbliebenen Flächenreserven im Innen- und Außen­bereich mobilisieren, um Zuzüglern und Umzugswilligen ausreichend Wohnraum zur Verfügung stellen zu können. Die Stadt wird dadurch dichter, höher und kompakter werden, muss aber gleich­zeitig eine ausreichende Versorgung mit Grün- und Freiflächen sicherstellen.

Die ambitionierten Klimaschutz- und Anpassungsziele der Stadt Regensburg wirken sich auf unterschiedliche Handlungsfelder der Stadtentwicklung aus:

  • das Thema „Mobilität“ muss neu gedacht werden,
  • Quartiersentwicklungen müssen künftig verstärkt unter Klimaaspekten geplant werden,
  • der Umbau des Siedlungsbestandes muss klimagerecht erfolgen und
  • dezentrale, verkehrsvermeidende Strukturen müssen konsequent bewahrt, ausgebaut
  • geschaffen werden.

Auch für die Wirtschaft bedeutet der Klimaschutz eine große Herausforderung. Insbesondere bei Premiumprodukten erwarten die Kunden in Zukunft bei der Herstellung einen geringen ökologi­schen Fußabdruck und den Einsatz regenerativ erzeugter Energie. Die Wirtschaft steht damit vor einem Transformationsprozess, der neben diversen Risiken auch viele neue Chancen eröffnet. Die Wirtschaft meldet darüber hinaus ebenfalls vielfältige Flächenansprüche an, die erfüllt werden müssen, um weiterhin eine stabile ökonomische Basis aufzuweisen.

Aus sozialpolitischer Sicht wird sich die Stadtbevölkerung in Zukunft noch bunter und vielfältiger zusammensetzen. Eine wichtige Zukunftsaufgabe wird deshalb die Bewahrung des sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalts sein. Dafür braucht es gute Konzepte auf einer gemeinsamen Wertebasis und ein kontinuierliches Sozialmonitoring.

Beim Thema „Digitalisierung“ wird es darauf ankommen, die vielfältigen Chancen zu nutzen und Regensburg in allen Bereichen fit zu machen. Gleichzeitig müssen die Risiken der Digitalisierung im Blickfeld bleiben, insbesondere beim verantwortungsbewussten Umgang mit Daten und Ressourcen.

Im Detail und kompakt wurden folgende Haupthandlungsfelder definiert.

1. Klimawandel und Klimaanpassung als Top-Thema mit höchster Priorität 

Die Stadt Regensburg wird in den kommenden zwei Jahrzehnten alles daransetzen, dem Klima­wandel entgegenzuwirken und sich an dessen Folgen anzupassen. Dazu muss der Energieverbrauch im öffentlichen, gewerblichen und privaten Bereich deutlich gesenkt werden. Energie aus fossilen Energieträgern ist so schnell als möglich durch regenerativ erzeugte Energie zu er­setzen. Um die Klimaziele der Stadt Regensburg zu erreichen, muss das Tempo bei der Umsetzung CO2-freier Technologien deutlich erhöht werden. Hierzu sind sämtliche Kompetenzen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft einzubinden. Um die Stadt und ihre Bewohner besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, werden grüne und blaue Infra­strukturen verstärkt ausgebaut. Bei allen künftigen Planungen wird die Stadt Regensburg die Belange des Klimaschutzes und der Klimaanpassung mit dem höchsten Gewicht einbringen.

2. Freiräume und ökologische Vielfalt sichern und entwickeln

Die Stadt Regensburg verfolgt in den kommenden Jahrzehnten trotz der zunehmenden Nutzungskonkurrenz das Ziel einer quantitativ und qualitativ hochwertigen Grün- und Frei­flächenversorgung. Ziel ist es, möglichst große, zusammenhängende Grünräume insbesondere in Bereichen mit Versorgungsdefiziten sowie grüne Verbindungskorridore zu schaffen. Grundlage für die Weiterentwicklung des Freiraumsystems ist das städtische Freiraumentwicklungskonzept. Trotz hohem Siedlungsdruck will die Stadt Regensburg mikroklimatisch und ökologisch wertvolle Flächen schützen, um eine möglichst große Artenvielfalt zu erhalten und der Wärmebelastung durch die Erderwärmung entgegenzuwirken.

3. Vorfahrt für den Umweltverbund bei der Mobilität

Die Stadt Regensburg wird in den kommenden beiden Jahrzehnten große Anstrengungen unter­nehmen, den Anteil des Umweltverbundes bei der Mobilität gegenüber dem motorisierten Individualverkehr deutlich zu erhöhen. Die Stadtbahn, der neue Zentrale Omnibusbahnhof, neue Haltepunkte und Taktverdichtungen auf dem vorhandenen Schienennetz und der Ausbau der Radwegeinfrastruktur sind wichtige Bausteine auf dem Weg dahin. Eine Stärkung des Umwelt­verbundes beim Stadt-Umland-Verkehr wird in einem ersten Schritt durch den geplanten S-Bahn-ähnlichen Verkehr auf den Eisenbahnstrecken und die Einführung von Expressbuslinien erfolgen. In einem zweiten Schritt wird das Stadtbahnsystem errichtet, das an mehreren Stellen im Stadtgebiet optimal mit dem regionalen Eisenbahn- und Busverkehr verknüpft sein wird und perspektivisch in größere Umlandgemeinden erweitert werden kann. Das vermehrte Arbeiten von zu Hause aus könnte schon mittelfristig zu weniger Pendlerbewegungen führen. Aufgrund der oberzentralen Funktion der Stadt Regensburg und dem überwiegend ländlich strukturierten Umland muss aber auch zukünftig die Erreichbarkeit mit dem Auto gewährleistet bleiben.

4. Wachstum aktiv, verantwortungsbewusst und intelligent managen

Die Stadt Regensburg ist und bleibt eine attraktive und offene Stadt und wird in den kommenden zwei Jahrzehnten weiter an Einwohnern zunehmen. Damit verbunden ist ein zusätzlicher Bedarf an Wohnbauflächen und Infrastruktur. Mehr Flächenbedarfe ergeben sich auch aus dem gewerb­lichen Bereich. Die Stadt Regensburg setzt sich zum Ziel, diese Entwicklung aktiv, verantwortungs­bewusst und intelligent zu steuern. Die Anstrengungen im Wohnungsbau und zur Förderung der wirtschaftlichen Weiterentwicklung zurückzufahren, wäre weder sozial noch ökonomisch zu verantworten und entspräche somit nicht den Zielen der Nachhaltigkeit. Allerdings dürfen die planerischen Ansätze aus der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft übertragen werden. Die Zunahme an Einwohnern und Arbeitsplätzen ist nur dann nachhaltig, wenn eine deutliche Ent­kopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch erfolgt. Dabei geht es insbesondere um den Verbrauch von Fläche, Freiraum und fossiler Energie sowie um einen Umbau der bestehenden Mobilitätsstruktur.

5. Innen- und Außenentwicklung notwendig

Um den prognostizierten Siedlungsbedarf im Stadtgebiet abdecken zu können, müssen sämtliche Potenziale der Innenentwicklung in Form von Nachverdichtung und Baulückenschließung kon­sequent ausgeschöpft werden. Dabei ist im Sinne einer doppelten Innenentwicklung eine Balance zwischen der Schaffung von Wohnraum und qualifizierten Grünflächen im unmittelbaren Wohn­umfeld zu finden. Um diese gleichzeitige Entwicklung umzusetzen, ist in der Regel die Herstellung von öffentlich zugänglichen Grünflächen bei neuen Baugebieten nach den Vorgaben des Frei­raumentwicklungskonzeptes verpflichtend. Es ist jedoch absehbar, dass diese Potenziale der Innenentwicklung nicht ausreichen werden. Regensburg muss deshalb in den kommenden beiden Jahrzehnten auch in größerem Umfang Außenentwicklung betreiben. Dafür kommen vor allem Flächen südlich der Autobahn A 3 in Frage, aber auch Bereiche im Stadtnorden. Die Inanspruch­nahme von Flächen im Außenbereich muss so bald als möglich planerisch, rechtlich und ökono­misch vorbereitet werden. Parallel zur Siedlungsentwicklung muss die Stadt Regensburg Vorkehrungen für die Bereitstellung von genügend Ausgleichsflächen treffen.

6. Lebenswerte Quartiere mit hoher Qualität schaffen 

Das Quartier spielt eine Schlüsselrolle für die Stadtentwicklung. Bei der künftigen Entwicklung von Quartieren müssen stets eine funktionale und gestalterische Vielfalt sowie qualitativ hoch­wertige öffentliche Räume geschaffen werden. Insbesondere bei Nachverdichtungen müssen ortsspezifische und qualitätsvolle Lösungen gefunden werden. Wichtige Freiraum- und Grün­strukturen müssen erhalten oder ergänzt werden, um angemessene Lebensbedingungen für alle Generationen auch in der verdichteten Stadt zu gewährleisten und den individuellen Charakter von Quartieren zu bewahren. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf Kinder und Jugendliche, aber auch auf ältere Menschen zu legen, die in der Regel weniger mobil sind und deshalb auf gut funktionierende Strukturen im direkten Wohnumfeld angewiesen sind. Auch flächenmäßig kleine Freiraum- und Grünstrukturen können dabei von großer Bedeutung sein. Die Lebensqualität in Regensburg beruht in hohem Maße auf der Verfügbarkeit von sowohl wohnungsnahen, er ­holungsrelevanten als auch identitätsstiftenden, stadtweit bedeutsamen Grünflächen. Es ist Aufgabe der Stadt, an den richtigen Stellen große Parkanlagen zu schaffen und von zur Verfügung stehenden Planungsinstrumenten (z. B. Bebauungspläne, Vorkaufsrecht) Gebrauch zu machen. Gesundheitlichen Aspekten soll in der künftigen Planung eine noch höhere Bedeutung zukom­men. Das sind neben ausreichend Freiräumen etwa auch die Gebäudeausrichtung und Rückzugs­räume, Barrierefreiheit, Strategien zur Unfallvermeidung oder der Hitzeschutz.

7. Altstadt als einzigartigen Identifikationsort bewahren

Die Regensburger Altstadt ist ein herausragendes denkmalgeschütztes Ensemble mit Welterbe-Status, ein einzigartiger urbaner Raum mit einer vielfältigen Nutzungsmischung und der zentrale Identifikationsort für die gesamte Region. Die Stadt Regensburg wird diese Qualitäten langfristig bewahren. Strukturelle Veränderungen, etwa in den Bereichen Mobilität oder Anpassung an den Klimawandel, werden zusammen mit allen betroffenen Akteuren aktiv angegangen. Sämtliche Veränderungen, auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel, müssen dabei eng mit der Denkmalpflege abgestimmt werden. Der außergewöhnliche universelle Wert und die Unversehrt­heit der Bausubstanz genießen in der Gesamtabwägung stets einen sehr hohen Stellenwert.

8. Ökonomische Basis langfristig sichern

Die langfristige Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen ist die Basis für eine weiterhin hohe Lebensqualität in Regensburg und eröffnet Spielräume für soziales, kulturelles und ökologisches Engagement. Die Bewältigung des Strukturwandels, ökologisch und sozial angepasste Wert ­schöpfungs- und Produktionsprozesse, die Förderung von (grünen) Zukunftstechnologien, die Gewinnung von Fachkräften und die weitere Profilierung Regensburgs als Cluster- und Wissen­schaftsstadt sind gewaltige Herausforderungen, zu deren Bewältigung die Stadt Regensburg einen entscheidenden Beitrag leisten wird. Dem Ansatz der lösungsorientierten Verzahnung von Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft kommt dabei, kombiniert mit dem kreativen Potenzial Regensburgs, eine aktive, impulsgebende Rolle zu. Nach dem Vorbild der neuen Leipzig-Charta will Regensburg im wirtschaftlichen Bereich nachhaltige Impulse zur Resilienz des Stand­orts setzen. Für die wirtschaftliche Weiterentwicklung werden auch ausreichende Gewerbeflächen, unter der Voraussetzung eines sparsamen Umgangs mit den Flächen, bereitgestellt. Die Stadt Regensburg wird zudem zusammen mit anderen Partnern große Anstrengungen unter­nehmen, die ansässigen Betriebe mit regenerativ erzeugter Energie zu versorgen, um den Wandel hin zu einer „grünen“, CO2-neutralen Wirtschaft zu forcieren.

9. Digitalisierung vorantreiben und sozial gestalten

Die fortschreitende Digitalisierung wird alle Lebensbereiche durchdringen. Die Stadt Regensburg wird die Digitalisierung auf sämtlichen Feldern der Stadtentwicklung und bei den bürgernahen Dienstleistungen (Stichwort E-Government) in den kommenden Jahrzehnten aktiv fördern und weiterentwickeln. Grundlage dafür ist eine umfassende Smart-City-Strategie. Die Stadt Regens­burg betrachtet das Thema Digitalisierung als eine Gemeinschaftsaufgabe und wird dabei eng mit allen Akteuren der Stadtgesellschaft und aus der Region kooperieren. Darüber hinaus ist es wichtig, diesen Prozess sozial verträglich zu gestalten – das bedeutet, alle Bürger mitzunehmen und das Tempo der Veränderungen an die jeweiligen Zielgruppen anzupassen, um niemanden von den digitalen Entwicklungen auszuschließen. Im Vordergrund muss dabei immer der Nutzen für die Bürger stehen.

10. Bildung, soziale Teilhabe und Lebensperspektiven für alle

Die Ausstattung einer Stadt, die von Kindesbeinen an allen Bewohnern eine hohe Lebensqualität bietet und gleiche Chancen zur eigenständigen Lebensgestaltung gewährt, ist eine zentrale Herausforderung der Stadtentwicklung. Hierbei kommt besonders der Gedanke sozialer Gerech­tigkeit zum Tragen, der die für alle zugänglichen Ressourcen im Blick hat (u. a. entwicklungsförderliche Lebensbedingungen im direkten Wohnumfeld, Einkommen, Bildung, Gesundheitsversorgung). Die Stadt Regensburg steht in der Verantwortung, Segregationsprozesse und soziale Ungleichheiten durch planvolles und vorausschauendes Handeln zu verhindern bzw. abzumildern und soziale Teilhabe zu fördern. Bildung ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe, beruflichen Erfolg und individuelle Lebens­perspektiven. Der Bildungserfolg ist dabei oftmals immer noch zu sehr abhängig vom Elternhaus und dem sozialen Umfeld. Als Grundprinzip muss aber gelten: Niemand darf verloren gehen und alle Alters- und Bevölkerungsgruppen müssen Zugang zu qualitativ hochwertigen schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten haben. Hierbei muss das Angebot der Jugendsozial­arbeit sowie der Sozialen Dienste an Schulen ebenfalls entsprechend angepasst werden. Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche erhalten eine angemessene Förderung und junge Men­schen sollen zuverlässig beim Übergang von der Schule in den Beruf bedarfsgerecht unterstützt werden. Die Stadt Regensburg wird deshalb in den kommenden zwei Jahrzehnten das Bildungs- und Betreuungsangebot weiterhin so ausbauen, dass sie diesem Anspruch gerecht werden kann. Im Zentrum stehen dabei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das Leitbild des lebens­langen Lernens.

11. Regionale Kooperation bei der Siedlungsentwicklung

Die Stadt Regensburg wird künftig sämtliche Möglichkeiten nutzen, zusammen mit den Umland­gemeinden zu einer geordneten Siedlungsentwicklung und einer verträglichen Verteilung des Wachstums in der Region zu kommen. Dies geschieht bisher fast nur auf informeller Basis. Von herausragender Bedeutung im Stadt-Umland-Kontext sind vor allem folgende Themen:

  • Enge Kooperation bei der Bewältigung des Klimawandels und der Energiewende,
  • Orientierung der Siedlungsentwicklung in der Region an leistungsfähigen ÖPNV-Haltepunkten und an den Hauptorten der jeweiligen Gemeinden,
  • Kooperatives Management der Ausgleichsflächen für Eingriffe in Natur und Landschaft,
  • Veränderung der Stadt-Umland-Verkehre zugunsten des Umweltverbunds und emissionsfreier Mobilität (Text/Fotos: RMC/Stadt Regensburg).
Alle Beiträge