Wiederaufbau des historischen Turms des Volksbades geplant – Sponsoring-Aktion zur Rekonstruktion ins Leben gerufen – Neues Bad wichtig für die Stadtentwicklung
Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, in deren Szeneviertel „Gostenhof“ sich unser aktuelles Bestandsobjekt „Stadthaus Feuerlein“ (mehr: https://t1p.de/bh6ek) befindet, und Bürgermeister Christian Vogel haben Mitte März eine Sponsoring-Aktion zur Rekonstruktion des historischen Wasserturmes des Volksbades gestartet. Sie soll es ermöglichen, das historische Bauwerk wieder zu errichten. „Das neue Nürnberger Volksbad ist hinsichtlich der Stadtentwicklung und der Wasserflächen für die Nürnberger Bäderlandschaft ganz wichtig. Es ist den Nürnbergerinnen und Nürnbergern aber auch ein Herzensanliegen. Sie wollen ‚ihr‘ Volksbad wiederhaben. Und das bekommen sie in jedem Fall. Der Turm würde es komplett machen“, sagte König.
„Jeder Euro zählt und bringt uns näher ans Ziel“, appellierte er an die Großzügigkeit der Nürnbergerinnen und Nürnberger. Die Internetseite treibsaufdiespitze.de (mehr: https://treibsaufdiespitze.de/) ist inzwischen seit der Sitzung des Werkausschusses von NürnbergBad freigeschaltet. Gespendet werden kann auf das Konto von NürnbergBad bei der Sparkasse Nürnberg, IBAN DE05 7605 0101 0005 2091 35 (Swift/BIC: SSKNDE77XXX). Als Verwendungszweck bitte unbedingt „Turm“ angeben. Spendenquittungen können nicht ausgegeben werden, Spender bekommen andere Gegenleistungen: Auch für kleinere Beträge gibt es ein Dankeschön wie eine grafisch gestaltete Unterstützerkarte oder das „Gostenhofer Turm-Bier“ von Schanzenbräu.
Die Stadt Nürnberg könnte nach ersten Prüfungen den ehemaligen Turm des Volksbades in seiner ursprünglichen Form wiedererrichten, sofern aus Bürgerschaft und Unternehmen ausreichend finanzielle Unterstützung erfolgt. Ein von NürnbergBad beauftragtes Architekturbüro hat in seiner vertieften Kostenschätzung errechnet, dass für einen Wiederaufbau 1,7 Millionen Euro notwendig wären.
„Der weithin sichtbare Turm wäre natürlich das i-Tüpfelchen für das neue Volksbad, das ohne Frage das Bäder-Highlight in Nürnberg und darüber hinaus wird. Aber ohne die Unterstützung von Bürgerschaft und Unternehmen geht es nicht. Deswegen hoffe ich, dass uns alle Fans des Volksbads unterstützen, damit wir im Sommer den Turm bauen können“, sagte Bürgermeister Vogel, zugleich erster Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad. Die Sponsoring-Aktion soll allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich für den Turmbau zu engagieren.
Vogel weiter: „Wir bereiten einige Aktionen vor, um alle Bürgerinnen und Bürger und natürlich auch Unternehmen mit ins Boot zu holen, damit der Volksbad-Turm auch wirklich wiederkommt.“ Der Bäder-Bürgermeister hofft, dass im Aktionszeitraum bis zum 30. Juni mindestens eine Million Euro gesammelt werden. „Der Betrag zeigt natürlich schon die große Herausforderung. Ich habe nun aber die Hoffnung, dass Unternehmen und die Bürgerschaft aus ihrer oft geäußerten Sympathie für dieses historische Ensemble nun auch Taten folgen lassen“, hoffte Vogel.
„Außer der Bürgerschaft würde die Regierung von Mittelfranken dankenswerterweise die Baumaßnahme mit einer Förderung unterstützen. Klar ist, dass die Stadt Nürnberg in ihrer angespannten Haushaltslage den Turm nicht finanzieren kann. Ende Juni wissen wir dann, ob er Realität werden kann“, fügte er hinzu. Der Werkausschuss NürnbergBad kann aufgrund der dann feststehenden Spenden- und Kostensituation in seiner Sitzung am 14. Juli über den Wiederaufbau des Volksbad-Turms beschließen.
Volksbad-Projektleiter Joachim Lächele, zweiter Werkleiter von NürnbergBad, ergänzte: „Der Turm wird nicht nur äußerlich beeindruckend. Er wird ein multifunktionaler Tagungs- und Veranstaltungsraum entstehen, der für Stadtteiltreffen oder besondere Feiern genutzt werden kann.“
Der Turm mit seinen beiden Wassertanks war zur Eröffnung des Volksbades 1914 integraler Bestandteil des Bads und für dessen Funktion von enormer Bedeutung. Aber nicht nur technisch, auch städtebaulich war der Turm wichtig: So setzte er einen Startpunkt der Rothenburger Straße am Plärrer und war architektonisch an die runden Haupttürme der Nürnberger Stadtmauer angelehnt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm zerstört, nur der Rumpf wurde später instandgesetzt. Der Turm würde das Volksbad in seiner ursprünglichen Form erfahrbar machen. Die Leuchtturmfunktion des Volksbadturms am Plärrer würde damit wieder weitgehend hergestellt. Derzeit ist das Volksbad nicht mehr in der Stadtsilhouette sichtbar. Die Sichtachse vom nahen Plärrer aus wird durch das Planetarium unterbrochen.
Mit dem Turm könnte das Bad von weither erkennbar und wieder stadtbildprägendes Element werden. Zudem böte er einen besonderen Multifunktionsraum für den Stadtteil. Die Wiedererrichtung des Wasserturms würde die städteplanerische Adressbildung, die das Volksbad für Gostenhof bewirken soll, ebenso deutlich unterstützen wie die Aufwertung des gesamten Umfelds (Text/Fotos: RMC, Stadt Nürnberg – Pressestelle/Sven Heublein).