Die Gästestatistik 2022 für Leipzig fällt überwiegend positiv aus – Stadt investiert in den nächsten beiden Jahren 20,5 Millionen Euro in die Verkehrsbetriebe

Die Stadt Leipzig, in deren Stadtteil Sellerhausen-Paunsdorf sich unser aktuelles Denkmalobjekt befindet (mehr: https://t1p.de/kjsnh; https://t1p.de/db2mz), hat 2022 laut dem Statistischen Landesamt Sachsen gegenüber 2021 ein Plus von 79,7 Prozent bei den Ankünften und 65,8 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnet. Damit näherte sie sich wieder dem Rekordjahr 2019 an. Parallel dazu hält die Stadt trotz schwieriger Rahmenbedingungen an ihren Plänen zur Verkehrswende fest und wird die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) finanziell weiter unterstützen.

Doch der Reihe nach: Massive Fahrgastausfälle durch die Corona-Pandemie, veränderte Mobilitätsbedürfnisse, explodierende Energiepreise und eine hohe Inflation in Folge des Krieges Russlands üben bundesweit einen starken Kostendruck auf die Verkehrsbetriebe aus. Um weiter investieren und den Fahrgästen ein attraktives Angebot machen zu können, wird die Stadt den LVB in diesem Jahr neun Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen, im nächsten Jahr weitere 11,5 Millionen.

Im Gegenzug werden die Verkehrsbetriebe ihr Angebot ausbauen, im Fokus steht hier das erfolgreiche On-Demand-Angebot Flexa in den Außenbezirken sowie die Angebote für Pendler. Baubürgermeister Thomas Dienberg sagte: „Um unsere Klimaziele zu erreichen und die Energieeffizienz im Verkehrssektor zu steigern, muss der Umweltverbund auch in Zukunft weiter gestärkt werden. Diesem Auftrag wollen wir trotz geänderter Rahmenbedingungen nachkommen.“

Das ab Mai geltende Deutschlandticket zum bundesweit einheitlichen Tarif wird die Mobilität der Menschen günstiger machen. Um diese Einnahmenverluste für die LVB teilweise kompensieren zu können, sollen andere Tarifangebote in Leipzig stärker angepasst werden können als bisher geplant. Bislang gilt in Leipzig ein Moratorium, das Tarifsteigerungen bei maximal zwei Prozent deckelt. Durch das Deutschlandticket wird unterm Strich eine deutliche Einsparung für viele Nutzer realisiert, eine Anhebung einzelner Tarife scheint daher vertretbar.

Um zugleich eine stärkere Attraktivität zu erreichen, wird das Angebot moderat ausgeweitet – so wird etwa die Straßenbahnlinie 16 in Randzeiten verstärkt, damit das Klinikum St. Georg besser erreichbar wird. Zudem soll die Durchschnittsgeschwindigkeit des ÖPNV gesteigert werden – um 0,8 Kilometer pro Stunde bis 2030. Dies führt zu mehr Nachfrage und mehr Erlösen. Auch gezieltes Parkraummanagement ist demnach ein Schritt, um die Leipzigerinnen und Leipziger in den kommenden Jahren zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen.

„Mit dem Ziel, weiterhin die Verkehrswende mit ihren flexiblen Mobilitätsangeboten für die Menschen zu gestalten, geht die Stadt Leipzig hier dankenswerterweise wiederholt in Vorleistung. Bereits in den vergangenen Wochen haben uns die Gesellschafterin und die Leipziger Gruppe unterstützt. Damit können wir das bestehende Angebot sichern und passen es an die sich verändernden Bedürfnisse der Leipzigerinnen und Leipziger an“, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Weil nunmehr mit rund 180 Millionen Fahrgästen im Jahr 2030 gerechnet wird, statt wie bisher mit 220 Millionen, ist zudem vorgesehen, den eingeschlagenen Wachstumspfad der Leipziger Verkehrsbetreibe anzupassen. Dazu gehört, dass die Modernisierung der Hauptachsen des Schienennetzes zeitlich neu getaktet werden und beispielsweise die Gleise auf die Zufahrt der Schlachthofbrücke nicht erneuert werden – weil hier auf absehbare Zeit kein Umleitungsbedarf zu erkennen ist.

Ebenso erfreulich ist die Gästestatistik für 2022: 134 Beherbergungsbetriebe mit 21.326 angebotenen Betten standen Leipzigs Gästen im letzten Jahr durchschnittlich zur Verfügung. Die Aufenthaltsdauer betrug im Durchschnitt zwei Tage (zum Vergleich: 2021 waren es 2,1 Tage). Die angebotenen Gästezimmer waren durchschnittlich zu 58,6 Prozent ausgelastet (Hotellerie mit 25 und mehr Gästezimmern).

Der Besucherstrom internationaler Touristen stieg gegenüber 2021 wieder deutlich an. Deren Ankünfte erhöhten sich 2022 um 123,8 Prozent auf 207.679 und deren Übernachtungen um 88 Prozent auf 465.128. Dies entspricht einem Anteil von 13,8 Prozent an den gesamten Übernachtungen. 2021 waren es 12,2 Prozent. Die meisten Übernachtungen kamen aus den USA (37.567 Übernachtungen), gefolgt von Polen (37.194 Übernachtungen), Großbritannien (34.154 Übernachtungen), Niederlande (31.440 Übernachtungen) und Österreich (31.314). Erstmals unter die Top 10 gelangte Dänemark mit 16.275 Übernachtungen (Text/Fotos: RMC/Stadt Leipzig).

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