Das Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) hat Mitte März gemeinsam mit dem Chemnitz Automotive Institute (CATi) neue Berechnungen zur Produktion von E-Autos in Sachsen vorgelegt. Dabei kamen die Experten um Dirk Vogel, AMZ-Netzwerkmanager und Geschäftsführer der RKW Sachsen GmbH, und Prof. Dr. Olle von der TU Chemnitz beim vom sächsischen Wirtschaftsministerium finanzierten Strukturwandelmanagement-Projekt zu beachtlichen Ergebnissen. Meilensteine der Entwicklung zur Elektromobilität waren u. a. der Serienstart des Volkswagen ID.5 in der Stadt Zwickau, in der sich unser aktuelles Denkmalobjekt „Georgenschule“ befindet (https://bit.ly/3OD1hdT), sowie das Produktionsende des BMW i3, von dem über seine Laufzeit von neun Jahren etwas mehr als 250.000 Fahrzeuge exklusiv in Leipzig vom Band liefen.

Im Jahr 2022 gelang, so die Bilanz, eine Steigerung der Produktion vollelektrischer PKW an den sächsischen Automobilstandorten um rund 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr – auf 243.000 Stück. Dies macht etwa 40 Prozent der insgesamt in Deutschland produzierten vollelektrischen Fahrzeuge aus und weist Sachsen somit unverändert als Top-Region der Elektromobilität aus.

Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dazu: „Die Mobilitätswende schreitet voran. Die Dekarbonisierung, also die Vermeidung und Einsparung des CO2-Ausstoßes, ist eines der bestimmenden Themen unserer Zeit. Gerade der Automobilbereich trägt bereits jetzt und in Zukunft noch mehr seinen Teil dazu bei. Und Sachsen fährt an der Spitze mit.“

Der Freistaat habe die wachsende Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen früh vorhergesehen und im Rahmen seiner technologie- und branchenoffenen Förderung Innovationen und Investitionen in diesem Sektor unterstützt. Dulig weiter: „Ich bin zuversichtlich, dass die erfolgreiche Transformation der sächsischen Automobilindustrie hin zu klimafreundlicheren Antrieben auch mittel- und langfristig industrielle Produktion und Wertschöpfung im Freistaat Sachsen sichern wird. Qualifizierung, Innovation und Vernetzung sind weiterhin wirksame Maßnahmen, die wir auch künftig unterstützen werden.“

An den drei Standorten Zwickau, Dresden und Leipzig produzierten demnach die Hersteller sieben Modelle elektrischer Fahrzeuge von vier verschiedenen Marken (VW, Audi, Seat/Cupra, BMW) – ein wegweisendes Indiz dafür, dass im Zeitalter der Elektromobilität Mehrmarkenstandorte von wesentlicher Bedeutung sind. Nach dem Volkswagen-Werk in Zwickau schlägt 2023 auch das BMW-Werk in Leipzig durch die beginnende Fertigung des „Mini Countryman“ diesen Weg ein.

Trotz der Mehrmarken-Ausrichtung des VW-Werkes in Zwickau (VW, Audi, Seat/Cupra) stellt das dort produzierte Volumen der drei VW-Modelle (ID.3, ID.4 und ID.5) einen gewichtigen Beitrag zur Gesamtstückzahl elektrischer Fahrzeuge der Marke Volkswagen dar. Von den weltweiten Auslieferungen der Marke 2022 (330.000 vollelektrische PKW) stammen rund 40 Prozent aus der Produktion in Sachsen.

„Für das Jahr 2023 erwarten wir eine Steigerung der Produktion von Elektro-Fahrzeugen in Sachsen um rund 15 Prozent auf 280.000 Einheiten“, so Prof. Werner Olle bei der Erläuterung der CATI-Prognose für das laufende Jahr. Und auch über 2023 hinaus ist Sachsen bei der Trendwende zur Elektromobilität gut aufgestellt. „Porsche schlägt 2024 mit dem Macan E auch am Leipziger Standort ein neues Kapitel auf, und BMW produziert den Mini Countryman auch als Elektrovariante. Damit stellen sich in Sachsen weitere Weichen in Richtung E-Mobilität“, so AMZ-Netzwerkmanager Dirk Vogel (Text/Fotos: RMC/Freistaat Sachsen/VW Sachsen/BMW Leipzig).

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