Neben Erfurt nehmen Köln, Bremen, Leipzig und Nürnberg teil – Einwohnerzahl ist 2021 leicht gesunken

Erfurt, in deren Ortsteil Ilversgehofen sich unser neuestes Denkmalobjekt „Stollberghöfe – BA III“ befindet (mehr: https://bit.ly/3kH8yfy), ist eine von 14 deutschen Modellstädten, mit denen das IFH Köln (Institut für Handelsforschung) ein proaktives Ansiedlungsmanagement für Kommunen schaffen will. Das Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ soll eine Basis für ein „dialogorientiertes standardisiertes Miteinander im Prozess der Vitalisierung von Stadtzentren“ schaffen, heißt es in der Projektbeschreibung.

Neben Erfurt sind Bremen, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg beteiligt. Das Projekt läuft bis Ende 2022 und wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 275.000 Euro gefördert.

Erarbeitet werden soll ein digitales Tool für das Ansiedlungsmanagement, das ein Frühwarnsystem enthält, um auslaufende Mietverträge frühzeitig anzuzeigen. Dafür wird die Situation in den verschiedenen Innenstädten analysiert, werden Rahmenbedingungen und Alleinstellungsmerkmale identifiziert sowie Objekt- und Nutzungsarten  ermittelt.

Im Fokus stehen auch der Dialog mit den Immobilienbesitzern und die Etablierung eines Innenstadtnetzwerkes. Mit lokalen Akteuren und einem Querschnitt aller Interessengruppen sollen konzeptionelle Ansätze erarbeitet werden, die in ein „Innenstadtprofilierungskonzept“ einfließen.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein begrüßt die Teilnahme der Landeshauptstadt an dem Projekt. „Wir stehen vor der großen Aufgabe, die einzigartige Attraktivität unserer Stadt zu erhalten. Mit dieser Untersuchung bekommen wir ein Werkzeug in die Hand, um genau das zu tun. Denn auf den positiven Effekt der Bundesgartenschau für die Innenstadt dürfen wir uns nicht ausruhen“, sagte er.

Wirtschaftsbeigeordneter Steffen Linnert ergänzt: „2022 wird das Citymanagement ein Schwerpunktthema unserer Wirtschaftsförderung.  Ich freue mich, dass wir mit dem IMK ein Erfurter Unternehmen gefunden haben, das mit uns gemeinsam ein Konzept entwickeln wird.“ Das Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung wird in der Landeshauptstadt die Befragungen durchführen.

Zudem startet die Stadt Erfurt mit einer leicht gesunkenen Einwohnerzahl in das Jahr 2022. Laut Einwohnermelderegister verzeichnet die Landeshauptstadt Erfurt zum Ende Dezember 2021 insgesamt 213.835 Personen mit Hauptwohnsitz, wovon 104.363 männlich und 109.472 weiblich sind. Gegenüber dem Vorjahr ist die Einwohnerzahl damit um 339 Personen gesunken.

Dieser leichte Verlust der Einwohnerzahl resultiert aus dem Rückgang der Wanderungsgewinne. Diese können auch das Geburtendefizit nicht mehr ausgleichen. Nach aktueller Einschätzung wird die Anzahl der Geburten im Jahr 2021 bei knapp 1.900 liegen. Dem gegenüber stehen schätzungsweise 2.700 Sterbefälle.

In den städtischen Stadtteilen leben aktuell 114.538, in den Großwohnsiedlungen 55.219 und in den dörflichen Ortsteilen 44.078 Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr verloren die städtischen Stadtteile 136, die Großwohnsiedlungen 95 und die dörflichen Ortsteile 108 Einwohner.

Hingegen konnten insgesamt 18 Stadtteile Einwohner gewinnen. Die meisten Einwohnergewinne verzeichneten die Stadtteile Brühlervorstadt (+184), die Krämpfervorstadt (+151), das Rieth (+124) und Daberstedt (+70). Die meisten Einwohnerverluste waren in den Stadtteilen Löbervorstadt (-270), Berliner Platz (-89) und Hohenwinden (-84) festzustellen.

Die Zahl der in Erfurt lebenden Ausländer beträgt aktuell 21.409 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 1.402 Personen. Damit verzeichnet die Landeshauptstadt Erfurt aktuell einen Ausländeranteil von zehn Prozent (Text/Fotos: RMC/Stadt Erfurt).

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