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„Strategie 2040“ nimmt Fahrt auf – Über 160 Bürgerinnen und

Bürger bei der Auftaktveranstaltung dabei – Leerstände beleben

 

Ein autofreier Innenstadtring, begrünte Häuserdächer im Heckert-Gebiet oder Mehrgenerations-Wohnungen in den Wanderer-Werken? Was wollen die Chemnitzerinnen und Chemnitzer für ihre Stadt, in dessen Szeneviertel „Sonnenberg“ sich unser aktuelles Denkmalobjekt befindet, zu dem es hier weitere Infos gibt: https://bit.ly/2wbx9iV? Die ersten Vorstellungen und Wünsche für die Zukunft bis 2040 wurden Ende März 2019 bei der Auftaktveranstaltung der Chemnitz-Strategie im Foyer des TIETZ erarbeitet, an der sich über 160 Bürgerinnen und Bürger beteiligten.

 

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Die Chemnitz-Strategie ist ein Schritt zur Umsetzung der Ergebnisse des Morgenstadt City-Labs, das die Fraunhofer Gesellschaft bereits im Jahr 2016 in Chemnitz durchgeführt hat. Der Strategieprozess wird durch die Stabsstelle Strategieentwicklung, Morgenstadt im Bürgermeisteramt koordiniert und definiert Eckpfeiler, an denen sich die Stadt, ihr Aussehen und ihre Funktionen orientieren sollen.

 

Ziel der Auftaktveranstaltung war es, unkompliziert und in lockerer Atmosphäre mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, welche Themen und Fragestellungen für die Zukunft von Chemnitz besonders bedeutsam sind. Wie sieht zukünftig gutes Leben in Chemnitz aus? Was sind die Schlüsselthemen, die für die nächsten 20 bis 25 Jahre die Chemnitzer Stadtentwicklung prägen werden? An welchen Orten in der Stadt gibt es Handlungsbedarfe? Kurzum: Wie sieht dein Chemnitz aus? Heute – 2025 – 2040.

 

An drei Stationen wurden die Teilnehmer auf jeweils unterschiedliche Weise zu ihrer aktuellen Beziehung zur Stadt Chemnitz und zur Zukunft der Stadt befragt. Ihre Antworten gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der „Galerie der Gestalter“ in Form von bunten Selbstportraits und an der Station „3 Orte“ mit Klebepunkten auf einem großen Luftbild-Teppich. Im „140-Zeichen-Wald“ schrieben sie Karten, welche die großen Fragen an Chemnitz enthielten, die bis 2040 beantwortet sein sollen.

 

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Im Anschluss an die Veranstaltung wurden alle Karten und Portraits zunächst gesichert und digitalisiert. Im nächsten Schritt wurden den einzelnen Aussagen treffende Schlagwörter zugeordnet, welche anschließend ausgezählt wurden und die Bildung von themenspezifischen Clustern ermöglichten. Inzwischen gibt es die ersten genaueren Ergebnisse der Auswertung. 250 Blätter trug der „140-Zeichen-Wald“ am Ende der Veranstaltung. Ein Großteil der großen Fragen beschäftigte sich mit Aspekten des Zusammenlebens: Fast jeder fünfte Besucher fragte nach mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit sowie nach mehr Respekt im Umgang miteinander.

 

Fragen rund um die Mobilität in Chemnitz waren mit 20 Prozent vertreten. Drei Viertel davon formulierten den Wunsch nach einer Stärkung des Umweltverbunds (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr), kostenlosem ÖPNV und Reduzierung des Autoverkehrs. Nur eine Karte fragte explizit nach einer Lösung des Parkplatzproblems. Ein Fünftel der Mobilitätskarten entwickelte die Frage, ob und wann der ICE-Anschluss für Chemnitz kommt. Ebenso fragte fast jeder Fünfte nach mehr Urbanität und Lebendigkeit auf den Straßen.

Stichworte waren hier zum Beispiel: Ermöglichung von Nachtleben, d. h. Kultur und Gastronomie nach 22 Uhr, Straßenkunst, Steigerung von Aufenthaltsqualität öffentlicher Plätze, Straßen und Parks. Eng verbunden damit sind auch Fragen nach der Flächennutzung. So wurde die Instandsetzung und Belebung von Leerständen, Bauruinen und Brachen thematisiert. Dabei spielten aber auch der Erhalt von Freiräumen für kreative Nutzungen und die Qualifizierung von Grünflächen eine Rolle.

 

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Natürlich wurden auch Fragen zum Klima- und Umweltschutz, der grünen und blauen Infrastruktur, ökologischer Nachhaltigkeit und Energie gestellt. Ungefähr jeder zehnte Besucher fragte nach diesem Themenkomplex. Weitere Themen waren Bildung (Entwicklung des Universitätsstandortes und Fragen zu Schulen und Kitas), Sport (Wunsch nach mehr Förderung des Breitensports und Kritik an der Unterstützung des CFC), die Förderung von Kunst und Kultur sowie Wohnen im Hinblick auf die Gewährleistung günstiger Mieten und die Förderung/Ermöglichung alternativer Wohnprojekte und Gemeinschaftswohnen.

 

In den kommenden Wochen werden nun auch die exakten Ergebnisse der anderen beiden Stationen – „Galerie der Gestalter“ und „3 Orte“ – ausgewertet und dann vorgestellt. Diese bilden dann die Grundlage für den weiteren Strategieprozess, in dem auf Themen und Fragen aus der Auftaktveranstaltung reagiert wird (Fotos/Pläne: RMC – Rendite Management Concept GmbH, Stadtverwaltung Chemnitz).

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