Zwenkau muss und wird bis 2022 rund 250 weitere
Plätze schaffen – Zuzug neuer Familien ist sehr hoch
Sind Kita-Plätze im Leipziger Umland eine Alternative für suchende Eltern? Eine interaktive Karte, so die Leipziger Volkszeitung in einem Artikel (https://bit.ly/35eVNig), verrät, wo Luft ist und wo es schon knapp wird. Denn auch in der Region Leipzig, und vor allem in der Stadt Zwenkau, in der es noch wenige Wohnungen in unserem aktuellen Bestandsobjekt gibt (mehr hier: https://bit.ly/2Lptojm), steigt die Zahl der Kinder stetig an.
Leipzig und sein Umland wachsen und wachsen. Nach einer aktuellen Studie des Instituts für Bevölkerung und Entwicklung könnte die gesamte Region bis 2035 rund 16 Prozent an Einwohnern zulegen. Nicht nur, weil immer Mehr Menschen in den Landkreis ziehen, sondern auch, weil die Anzahl der Neugeborenen wieder zunimmt. Eine enorme Herausforderung für die Kinder- und Jugendeinrichtungen, die allein im Landkreis Leipzig in den kommenden Jahren Tausende neue Betreuungsplätze schaffen müssen und wollen.
Die Anzahl der Kinder in den einzelnen Gemeinden jedoch korrekt vorauszusagen, ist keine leichte Aufgabe. Die aktuellen Zahlen verändern sich ständig und werden von Faktoren, etwa neuen Wohngebieten, stark beeinflusst. Annett Pöhnert, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen beim Jugendamt des Landkreises, lobt deshalb die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden.
„Wir sind in ständiger Rücksprache mit der jeweiligen Verwaltung, wie viele Plätze geschaffen werden müssen. Diese versuchen, die Plätze auch bereitzustellen – nicht immer ist das in dem Zeitraum auch realisierbar“, so Pöhnert. Für eine optimale Absprache treffen sich die Mitarbeiter des Jugendamtes mindestens einmal im Jahr mit Vertretern der Gemeinden und bleiben im ständigen Austausch über Veränderungen, Projekte und Bauvorhaben.
Zusätzlich gibt das Jugendamt jährlich einen neuen Bedarfsplan heraus. Dieser zeigt den Städten und Ortschaften, wie viele Plätze perspektivisch noch geschaffen werden müssen. Für die kommenden drei Jahre läuft es vielerorts trotz der steigenden Kinderanzahl sehr gut. Die meisten Gemeinden im Landkreis Leipzig können den Bedarf abdecken und haben teilweise noch Kapazitäten offen. In Belgershain, Trebsen, Groitzsch und Frohburg zum Beispiel gibt es auch in Zukunft ausreichend Betreuungsplätze, prognostiziert das Jugendamt.
Das ist aber längst nicht überall der Fall. In Bennewitz, Markkleeberg, Rötha, Elstertrebnitz, Regis-Breitingen oder auch Großpösna gibt es aktuell zwar noch genügend Kita-Plätze. Durch den Zuzug weiterer Familien könnte aber künftig ein Engpass entstehen, warnt die Behörde. Besonders problematisch sieht es laut in diesen Städten und Gemeinden aus: So haben Bornau, Pegau, Machern, Kitzscher und allen voran Zwenkau für die kommenden Jahre alles andere als ausreichend Plätze zur Verfügung.
Zwenkau sei durch die Lage am See und die Nähe zu Leipzig für junge Familien besonders attraktiv, verrät Pöhnert. Der Zuzug neuer Familien mit Kindern sei entsprechend hoch. Aktuell greift die Stadt deshalb als Interimslösung auf eine Kita in Markkleeberg zurück und plant gleichzeitig mehrere neue Betreuungseinrichtungen (https://bit.ly/2sc6e7L). Den steigenden Zahlen wird die Stadt dennoch noch nicht ganz gerecht. Das Jugendamt schätzt, dass bis 2022 rund 250 weitere Plätze in Krippen und Kindergärten fehlen, wenn keine neuen Lösungen gefunden werden.
Der Zwenkauer Bürgermeister Holger Schulz weiß um die fehlenden Plätze und ist um neue Lösungen bemüht. „Sorgen bereitet mir das keine. Aktuell bauten wir eine neue Kita mit 90 Plätzen, die Anfang November eröffnet wurde. Außerdem laufen die Planungen für einen weiteren Kindergarten mit 150 bis 180 Plätzen“, so Schulz.
Er ist überzeugt, dass bis 2022 die nötige Infrastruktur zu Verfügung gestellt werden könne, um alle Kinder unterzubringen. Eine kleine Sorgenfalte liegt dennoch auf der Stirn des Bürgermeisters. „Wir müssen für die Kinder auch genug Betreuer finden“, sagt Schulz. Der Fachkräftemangel in der gesamten Branche sei sehr präsent. Schulz sieht in der aktuellen Situation aber auch einen Grund zur Freude. „Eigentlich ist es doch toll für unsere Stadt. Es zeigt, dass Zwenkau wächst und für junge Familien sehr attraktiv ist“ (Fotos, Pläne: Stadtverwaltung Zwenkau/Katharina Gärtner, RMC – Rendite Management Concept GmbH).