Zahl der Einwohner steigt weiter an – Zuwächse bei Wohnungen aller Größenordnungen – Auch der Stadtteil Unterhaunstadt legt zu

Die Statistiker der Stadt Ingolstadt, in deren Stadtteil Unterhaunstadt sich unser aktuelles Neubauprojekt befindet (mehr: https://bit.ly/346QE0t), haben Ende 2021 die Erstellung von kleinräumigen Monitorings der zwölf Stadtbezirke und der 64 Unterbezirke abgeschlossen, womit sie der Stadtrat beauftragt hatte. Die Monitorings und deren Ergebnisse geben einen Überblick über Entwicklungen und Strukturen in den einzelnen Stadtgebieten.

Damit alle verfügbaren Daten schnell gefunden werden können, wurden die städtischen Internetseiten der Statistik neugestaltet. Unter www.ingolstadt.de/statistik sind acht Hauptgruppen aufgeführt, die kleinräumigen Daten findet man unter „Strukturen und Entwicklungen in Zahlen“. Sie werden genauso wie das gesamte statistische Angebot bei Bedarf erweitert, verbessert und optimiert.

Die kleinräumigen Daten werden seit 1976 jährlich aus dem Melderegister und anderen Verwaltungsquellen berechnet. Da die amtlichen Zahlen immer nur für die gesamte Stadt veröffentlicht werden, bieten die kleinräumigen Daten eine Grundlage, um politische Entscheidungen zu treffen, zu planen oder Projekte und Maßnahmen zu gestalten, wofür sie auch intensiv genutzt werden, u.a. bei der Verkehrsplanung, bei stadtplanerischen Projekten und Strategien, bei der Planung von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, in der Jugend- und Sozialplanung, in der Wirtschaftsförderung, bei Planungen der Wasser- und Abwasserversorgung etc..

Die Entwicklung der Stadt Ingolstadt insgesamt in kurzen Schlagzeilen:

  • Zunahme der Einwohner um über 13.300 (+10,7 Prozent)
  • Zunahme der unter 3-Jährigen um 1.025 (ca. +30 Prozent), der 3- bis unter 6-Jährigen um 700 (+20 Prozent) und der 6- bis unter 10-Jährigen um 510 (+11 Prozent)
  • Leichter Rückgang der Jugendlichen von 10 bis unter 18 Jahren um 75 (-0,8 Prozent)
  • Zunahme der 30- bis unter 45-Jährigen um ca. 4.200 (+15 Prozent)
  • Zunahme der Einwohner ab 45 bis unter 65 Jahren um 3.700 (+11 Prozent)
  • Abnahme der Altersgruppe 65 bis unter 75 Jahren um 855 (-6,6 Prozent)
  • Starker Anstieg der Altersgruppe 75+ um rund 2.900 Personen (+28 Prozent)
  • Personen mit Migrationshintergrund nahmen um rund 13.600 oder knapp 28 Prozent zu, darunter betrug die Zunahme der Ausländer/-innen über 12.100 (+74 Prozent) und liegt jetzt bei 28.600 Personen. Personen ohne Migrationshintergrund nahmen um 235 oder 0,3 Prozent ab.
  • Das Bevölkerungswachstum fußt vor allem auf dem positiven Wanderungssaldo, seit 2014 ist auch der natürliche Saldo (mehr Geburten als Sterbefälle) durch die hohen Geburtenzahlen ein nennenswerter Faktor des Bevölkerungsanstiegs.
  • Die Anteile der Kinder und Jugendlichen sowie der Älteren ab 65 Jahren sind seit 10 Jahren fast konstant geblieben, Tendenz geringfügig fallend.
  • Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist seit 2010 von 39 auf 45 Prozent gestiegen, der Anteil der Ausländer/-innen darunter von 13,2 auf 20,7 Prozent.
  • Die Zahl der Haushalte betrug Ende 2020 knapp 66 700 und ist seit 2010 um gut 8.400 gestiegen. Dabei machten vor allem die Haushalte mit einer Person (+5.350), mit zwei Personen (+2.000) und mit drei Personen (+530) fast den gesamten Zuwachs aus.
  • Der Wohnungsbestand stieg um fast 10.000 Einheiten (+15 Prozent) auf 71.500 zum Jahresende 2020. Im Vergleich zum Einwohnerwachstum von 10,7 Prozent ist hier eine zunehmende, schon seit Jahrzehnten stetige Verringerung der Haushaltsgröße (weniger Personen je Wohnung) zu beobachten.
  • Fast alle Wohnungsgrößen hatten seit 2011 Zuwächse zu verzeichnen in der Größenordnung +1.700 bis + 2.200 Wohnungen.
  • Das Wachstum der Stadt wirkte sich auch in der Flächennutzung aus: seit 2013 nahm die Wohnbaufläche um 82 Hektar oder 5,4 Prozent, die Industrie-, Gewerbe- und sonstige Siedlungsfläche um 35 Hektar oder 4 Prozent, die Verkehrsfläche um 5 Hektar oder 0,4 Prozent zu. Aber auch die Erholungsfläche (+38 Hektar oder +7,3 Prozent), die Waldfläche (+49 Hektar oder +2,8 Prozent) und die Wasserfläche (+11 Hektar oder +2 Prozent) nahmen deutlich zu. Im Gegenzug nahmen die Landwirtschaftsfläche (-202 Hektar oder -3,7 Prozent) und die sonstigen Vegetationsflächen (-19 Hektar oder -2,4 Prozent) stark ab.
  • Die Zahl der Arbeitslosen blieb von 2011 bis 2019 auf einem sehr niedrigen Niveau mit leichten Schwankungen. Im Jahr 2020 kam es zu einem deutlichen Anstieg um rund 1 200 Arbeitslose, was auch ein Effekt des Arbeitsplatzabbaus in Ingolstadt war. Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort Ingolstadt seit 2010 bis 2019 stark und kontinuierlich angestiegen.
  • Trotz hohem Bevölkerungszuwachs vor allem durch Zuwanderung aus dem Ausland, ist die Zahl der SGB II-Empfänger/-innen seit 2010 sogar gesunken, ähnlich der Arbeitslosenzahl. Das deutet auf eine sehr schnelle und ausgezeichnete Integration aller Zuwandernden in den Arbeitsmarkt hin. Lediglich ausländische Frauen scheinen von dieser positiven Entwicklung weniger zu profitieren.

Die Stadtbezirke im Einzelnen:

Stadtbezirk 01 Mitte:
Hier fällt beispielsweise der hohe prozentuale Zuwachs von Kindern unter 10 Jahren, besonders unter 3 Jahren (+37 Prozent) auf. Auch die relative Zunahme der 30- bis unter 45-Jährigen, sozusagen die Eltern der Kinder, mit ca. +20 Prozent ist augenfällig. Der geringere prozentuale Zuwachs bei den 3- bis unter 6-Jährigen und bei den 6- bis unter 10-Jährigen gegenüber den unter 3-Jährigen, verbunden mit negativem Saldo der innerstädtischen Umzüge lässt schließen, dass doch etliche Familien mit kleinen Kindern aus dem Bezirk Mitte innerhalb der Stadtgrenzen eine neue, größere Bleibe suchen.

Stadtbezirk 02 Nordwest:
Anders als im Stadtbezirk 01 Mitte nahmen im Zehn-Jahres-Vergleich die Zahlen der Kinder unter 10 Jahren im Nordwesten ab. Die Zahl der Jugendlichen von 10 bis unter 18 Jahren ist dagegen etwas gestiegen (+6,3 Prozent). Auch die Älteren ab 75 Jahren nahmen um 8,5 Prozent seit 2010 zu. Während Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund leicht abnahmen, ging die Zahl der Ausländer/-innen um 28 Prozent nach oben. Im Nordwesten ist, ähnlich wie im Stadtbezirk Mitte, zu beobachten, dass der Außenzuzug (Wanderungssaldo) positiv ist, der Umzugssaldo innerhalb der Stadt aber negativ. Das heißt, dass viele Menschen von außerhalb der Stadt zunächst in diesen Stadtbezirk ziehen, dann aber einen anderen Wohnort innerhalb Ingolstadts vorziehen. Erfreulich, dass sich die Erholungsfläche in diesem dicht besiedelten Gebiet auf rund 26 Hektar seit 2010 fast verdoppelt hat (u. a. Landesgartenschaugelände).

Stadtbezirk 03 Nordost:
Der Stadtbezirk 03 Nordost hatte ein sehr hohes Einwohnerwachstum (11,5 Prozent oder 2.145 Personen), was durch die hohe Zunahme der Zahl der Wohnungen seit 2011 (1.857 Wohnungen oder 19,5 Prozent) möglich war. Ähnlich dem Stadtbezirk Mitte nahmen die Zahlen der Kinder unter 10 Jahren sowie die 30- bis unter 45-Jährigen besonders stark zu. Im Vergleich zum Nordwesten wurden hier im Nordosten auch größere Wohnungen in nennenswerter Zahl fertiggestellt, was die hohen Zunahmen von Kindern und deren Eltern erklärt. Auch die Älteren ab 75 Jahren sind gegenüber 2010 am Ende des Jahres 2020 um rund 280 oder 17,5 Prozent mehr geworden.

Stadtbezirk 04 Südost:
Mit einem Anstieg um fast 3.000 Personen oder knapp 19 Prozent seit 2010 ist der Stadtbezirk 04 Südost der größte Wachstumspol in der Stadt Ingolstadt (+13.337 oder +10,7 Prozent). Die Zahl der Kinder unter 3 Jahren ist dabei von 380 auf 660 (+74 Prozent) gestiegen. Auch die 3- bis unter 6-Jährigen (+210 oder +51 Prozent) sowie die 6- bis unter 10-Jährigen (+170 oder +32 Prozent) nahmen zahlenmäßig stark überdurchschnittlich zu. Die relative Zunahme der Zahl der Kinder betrug von 2010 bis 2020 in Ingolstadt gesamt bei den unter 3-Jährigen knapp 30 Prozent, bei den 3- bis unter 6-Jährigen gut 20 Prozent und bei den 6- bis unter 10-Jährigen rund 11 Prozent. Möglich wurde dieser starke Bevölkerungsboom im Südosten durch die Schaffung von rund 1.750 neuen Wohnungen seit 2011, darunter auch viele größere Wohnungen (+290 Wohnungen mit 4 Räumen, + 385 Wohnungen mit 5 und mehr Räumen).

Stadtbezirk 05 Südwest:
Der Stadtbezirk 05 Südwest ist hinsichtlich des Einwohnerwachstums von +615 oder ca. 6 Prozent seit 2010 unterdurchschnittlich. Besonders stark ist hier allerdings die Altersgruppe ab 75 Jahren angewachsen und zwar von 340 auf 545 um 205 Personen (57 Prozent). Der Durchschnitt im Stadtgebiet insgesamt betrug in den letzten 10 Jahren nur rund 28 Prozent Zuwachs in dieser Altersgruppe. Obwohl der Wohnungsbestand im Südwesten um 13,2 Prozent seit 2011 gestiegen ist, betrug das Bevölkerungswachstum nur 6,1 Prozent. Im Vergleich zur Stadt insgesamt: Wohnungen + 12,5 Prozent, Bevölkerung +8,5 Prozent. Das ist ein Hinweis auf eine überdurchschnittliche Haushaltsverkleinerung im Südwesten (weniger Personen je Haushalt) seit 2010.

Stadtbezirk 06 West:
Der Westen der Stadt mit den Ortsteilen Gerolfing, Dünzlau, Mühlhausen, Pettenhofen und Irgertrsheim ist um über 900 Personen oder rund 15 Prozent seit 2010 leicht überdurchschnittlich gewachsen. Der Wohnungsbestand stieg seit 2011 um 510 Einheiten, davon 305 mit 5 und mehr Räumen. In diesen von Ein- und Zweifamilienhäusern geprägten eher ländlichen Ortsteilen sind deshalb wohl auch die Zahlen der Kinder unter 6 Jahren um rund 33 Prozent etwas überdurchschnittlich stark angestiegen. Die Zahl der Älteren ab 75 Jahren ist von 380 im Jahr 2010 auf 635 im Jahr 2020 um 255 oder 67 Prozent außerordentlich stark angestiegen.

Stadtbezirk 07 Etting:
Ganz entgegen dem Trend zu mehr Kindern nahm die Zahl der Kinder unter 3 Jahren (-6 Prozent oder -10) und von 3 bis unter 6 Jahren (-14 Prozent oder -25) in Etting seit 2010 ab. Dagegen wuchs die Zahl der 10- bis unter 18-Jährigen um 40 bzw. 10 Prozent an, während sie im Stadtgebiet leicht sinkend ist (-0,8 Prozent). Um 90 (+55 Prozent) von 165 auf 255 Personen stieg die Zahl der Älteren ab 75 Jahren.

Stadtbezirk 08 Oberhaunstadt:
Der Stadtbezirk 08 Oberhaunstadt mit den Ortsteilen Oberhaunstadt, Unterhaunstadt und Müllerbadsiedlung hatte in den letzten 10 Jahren eine Bevölkerungsentwicklung ähnlich dem städtischen Durchschnitt. Der Bevölkerungszuwachs war mit knapp 8 Prozent (Stadt 10,7 Prozent) zwar etwas geringer, dafür war der Zuwachs der Kinder unter 6 Jahren mit über 30 Prozent höher als im gesamten Stadtgebiet (rund 25 Prozent). Der Wohnungsbestand stieg um rund 260 Wohnungen oder 11 Prozent. Alle Wohnungsgrößen hatten moderate Zuwächse, die Wohnungen mit 5 und mehr Zimmern mit 85 Wohnungen am meisten.

Stadtbezirk 09 Mailing:
Mit einem Zuwachs von 725 Einwohnern oder 15 Prozent wuchs der Stadtbezirk 09 Mailing mit den Ortsteilen Mailing, Feldkirchen und Fort Wrede stärker als die Stadt Ingolstadt insgesamt. Einen wesentlichen Anteil dürften allerdings die Gemeinschaftsunterkunft sowie ein Standort für ein Ankerzentrum zur Aufnahme von Geflüchteten daran haben, wo Ende 2020 rund 280 Asylbewerber/-innen wohnten. Dadurch kann auch der hohe Anstieg in der Altersgruppe 18 bis unter 30 Jahren (+300 oder +47 Prozent) erklärt werden. Die Zahl der Kinder unter 6 Jahren ist seit 2010 um über 45% oder rund 120 gestiegen.

Stadtbezirk 10 Süd:
Der südlichste Stadtbezirk umfasst neben Zuchering auch die Ortsteile Seehof, Hagau, Winden, Oberbrunnenreuth, Unterbrunnenreuth und Spitalhof. Im Vergleich zur gesamten Stadt ist die Einwohnerentwicklung mit +14 Prozent oder 1.145 Personen in den letzten Jahren etwas dynamischer. Besonders stark im Vergleich zur Stadt wuchs die Altersgruppe der 6 bis unter 10-Jährigen um 105 Kinder (+30 Prozent). Mit einem Zuwachs um 245 Einwohner auf nun 735 Personen ab 75 Jahren (+50 Prozent) ist diese Altersgruppe vergleichsweise stark gewachsen. Ein Teil des Bevölkerungszuwachses ist auf den Standort eines Ankerzentrums zurückzuführen.

Stadtbezirk 11 Friedrichshofen-Hollerstauden:
Ein Zuwachs um 2.350 Einwohner (29,5 Prozent) bedeutet für den Stadtbezirk 11 das zweithöchste absolute Wachstum an Einwohnern nach dem Südosten, aber den stärksten prozentualen Zuwachs. Die Zahl der Kinder unter 3 Jahren hat sich innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt, der Anstieg der Kinder von 3 bis unter 6 Jahren lag bei + 64 Prozent, derjenige der Grundschulkinder von 6 bis unter 10 Jahren bei über 41 Prozent. In allen Altersgruppen nahm die Personenzahl zu. Besonders stark auch bei den 30- bis unter 45-Jährigen (+48 Prozent) und bei den Hochbetagten ab 75 Jahren (+72 Prozent oder + 410) Letzteres ist aber auch auf die Verlagerung bzw. den Bau von Seniorenpflegeheimen zurückzuführen. Neben dem hohen Zuwachs an Wohnbaufläche (+11 Hektar oder +12 Prozent) ist auch der Anstieg der Erholungsfläche (+4 Hektar bzw. +20 Prozent) und der Waldfläche (+3,6 Hektar bzw. + 41 Prozent) bemerkenswert.

Stadtbezirk 12 Münchener Straße:
Neben den beiden Stadtteilen und Unterbezirken Antonviertel und Hauptbahnhof, die sich von den Bahnanlagen im Osten über die Münchener Straße hauptsächlich im Westen der Münchener Straße erstrecken, gehört auch der Ortsteil Unsernherrn im Süden zum Stadtbezirk. Mit einem Zuwachs an rund 650 Wohnungen (+9 Prozent) und einem Einwohnerzuwachs von 920 Personen (+7,4 Prozent) seit 2011 bzw. 2010 liegt der Stadtbezirk Münchener Straße leicht unter dem städtischen Durchschnitt. Neben den Stadtbezirken 02 Nordwest und 03 Nordost, bei denen hohe Zunahmen von Ausländern/-innen hohen Abnahmen der deutschen Bevölkerung gegenüberstehen, gehört der Stadtbezirk 12 Münchener Straße mit den Bezirken 01 Mitte, 05 Südwest, 08 Oberhaunstadt und 09 Mailing zu den Stadtgebieten, in denen die Zahl der deutschen Bevölkerung seit 2010 etwas rückläufig war, die Zahl der ausländischen Mitbürger/-innen aber sichtbar gestiegen ist (Text, Fotos, Pläne: RMC, Stadt Ingolstadt, Ingolstadt Tourismus).

Alle Beiträge