Grundstein für den „Sportpark Ost“ gelegt – 114,5 Millionen Euro fließen in die Erschließung der Prinz-Leopold- und Pionierkaserne – SSV Jahn Regensburg baut in Barbing sein NLZ

Die Stadt Regensburg, in deren sich im Wandel befindlichen Ostenviertel sich unser Neubauprojekt „Candis Apartmenthöfe“ befindet (mehr: https://bit.ly/34d4NZA; https://t1p.de/raiad), hat vor kurzem den Haushalt für das Jahr 2023 beschlossen. Er hat ein Gesamtvolumen von 1,1 Milliarden Euro. Im Haushaltsjahr sind für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen insgesamt 295,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Schwerpunkte bilden das Bau- und Wohnungswesen (60,9 Millionen Euro), die Schulen (54,8 Millionen Euro) und die öffentlichen Einrichtungen, also die Kanäle und das Klärwerk sowie der Öffentliche Personennahverkehr (zusammen 51,8 Millionen Euro).

„Wir setzen verstärkt auf die Zukunftsthemen Bildung, Klima und Digitalisierung“, betonte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Große Bedeutung haben für mich dabei der Bau, bzw. die Sanierung, von Schulen und Kindergärten sowie weiterhin Investitionen in unsere Infrastruktur.“

Die Gewerbesteuer weist in 2022 mit 256 Millionen Euro ein Rekordergebnis aus, das beste in der Geschichte der Stadt Regensburg. Allerdings sind im Aufkommen des Jahres 2022 37 Millionen Euro Einnahmen aufgrund von Einmal-Effekten enthalten. Daher sind in 2023 geringere Einnahmen, nämlich 225 Millionen Euro veranschlagt. Das Niveau von 2018 wird wieder erreicht.

Im Vergleich mit dem Finanzplan 2021 bis 2025 werden in den Jahren 2022 bis 2026 deutlich höhere Ansätze eingestellt. Das Volumen des Investitionsprogrammes 2022 bis 2026 liegt mit 846,1 Millionen Euro um 83,4 Millionen Euro über dem Investitionsprogramm des Vorjahres. Allerdings ist dieser Anstieg im Wesentlichen durch die erstmalige Ausweisung der sogenannten Index- und Risikokosten mit 128,6 Millionen Euro bedingt.

Die fünf größten Einzelprojekte im Zeitraum 2022 bis 2026 sind die Entwicklung und Erschließung der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne und Pionierkaserne mit 62,9 Millionen Euro (Gesamtkosten 114,5 Millionen Euro), der Neubau des Schulzentrums Sallerner Berg mit 50,8 Millionen Euro (Gesamtkosten 90,2 Millionen Euro), Erneuerungen und Erweiterungen im Klärwerk mit 38,2 Millionen Euro (Gesamtkosten 77,0 Millionen Euro), der Ersatzneubau des Osttraktes des Werner-von-Siemens-Gymnasiums mit 37,4 Millionen Euro (Gesamtkosten 80,8 Millionen Euro) sowie die Umbau- und Neubaumaßnahmen in der Städtischen Berufsschule II mit 24,5 Millionen Euro (Gesamtkosten 36,5 Millionen Euro).

Für ein Projekt ist dabei schon Anfang Dezember 2022 der Startschuss gefallen: Auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne entstehen bis 2025 ein Hallenbad und eine Leichtathletik-Trainingshalle. Ein Zukunftsprojekt – nicht nur für den Stadtosten. Bereits am 5. Dezember 2022 wurde in der Zeißstraße die Grundsteinlegung für den Sportpark Ost gefeiert und dabei auch eine Zeitkapsel in den Grundstein eingelassen. Das Projekt werde die Entwicklung im Osten maßgeblich beeinflussen, so die Oberbürgermeisterin. „Beim Bau des Sportpark Ost geht es aber auch darum, die Position Regensburgs als attraktiven Sportstandort zu stärken und zudem die Sportangebote für alle Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.“

Mit Bau und Betrieb des Sportpark Ost hat die Stadt die „das Stadtwerk Regensburg GmbH“ betraut. Nach umfangreichen Planungen und der Vorbereitung des Bodens beginnen nun die baulichen Maßnahmen für das Großprojekt. Viel Wert wird dabei auf Nachhaltigkeit gelegt. Das klimaneutrale Energiekonzept sieht vor, den Energiebedarf aus rein erneuerbaren Energien, vorrangig aus Sonnenenergie, zu decken. Details werden aktuell noch geplant. Einige Aspekte aus der Entwurfsplanung zum nachhaltigen Bauen werden weiterentwickelt, insbesondere die Verwendung von nachwachsenden Baustoffen.

Zunächst beginnen die Arbeiten an Fundamenten und Grundleitungen, es folgen Bodenplatten und Wände. Das Stahltragwerk und das Dach der Leichtathletikhallte werden ab der zweiten Jahreshälfte 2023 errichtet. Das Holztragwerk und das Dach des Bades entstehen ab Oktober 2023.

Das Hallenbad wird allen Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Das abgestimmte Becken- und Raumangebot zielt auf das sportliche Schwimmen und auf Schwimmkurse ab. Die Leichtathletiktrainingshalle wird für Sportlerinnen und Sportler aus dem Breiten-, Schul- und Leistungssport bereitstehen und auch für die Veranstaltung diverser Sportwettbewerbe. Insgesamt werden rund 50 Millionen Euro in den Bau investiert.

Ebenfalls in den Osten der Stadt Regensburg, allerdings noch ein Stück weiter nach Barbing, zieht es den Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg. Den er hat, so der Verein in einer Pressemitteilung am Freitag, dort ein Areal für den angestrebten Neubau seines Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) gefunden. Darauf haben sich in den vergangenen Tagen die Vertreter des Zweitligisten und des Grundstückseigentümers, der Pfarrpfründestiftung Sarching (Diözese Regensburg), verständigt, nachdem zuvor der Barbinger Gemeinderat das Vorhaben einstimmig befürwortet hatte.

Für die Prüfung verschiedener Standortoptionen eines Neubaus für den eigenen Nachwuchs stand der SSV Jahn in den vergangenen Monaten im konstruktiven und intensiven Austausch mit einer ganzen Reihe von Institutionen. Ziel dieses Dialogs war es stets, eine möglichst stadtnahe und zugleich anforderungsgerechte sowie finanzierbare Standortoption zu erarbeiten. An diesem vielschichtigen Prozess beteiligt waren auf institutioneller Ebene die Stadt Regensburg, der Landkreis Regensburg, die Gemeinde Barbing, das Bistum Regensburg sowie eine Reihe von privaten Grundstückseigentümern.

Im Ergebnis hat der Fußball-Zweitligist im östlichen Landkreis Regensburg, unweit der Stadtgrenze, einen Standort für die Realisierung einer neuen Heimat für die Jahnschmiede, dem von der DFL und DFB zertifizierten Leistungszentrum des SSV Jahn, gefunden. Das gut neun Hektar große Areal befindet sich in der Gemeinde Barbing (Gemarkung Sarching) in der Nähe der A3-Autobahnausfahrt „Rosenhof“, angrenzend zum ADAC-Fahrsicherheitszentrum Regensburg/Rosenhof. Das benannte Grundstück wird dem SSV Jahn auf der Grundlage eines langfristigen Erbbaurechtsvertrags vom Eigentümer, der Pfarrpfründestiftung Sarching, überlassen.

„Die Standortfestlegung ist ein großer und vor allem zukunftsweisender Schritt für den SSV Jahn und insbesondere für die Jahnschmiede. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, die das Projekt gemeinsam mit uns zur nun gefundenen Lösung vorangetrieben haben. Ich bedanke mich auch bei der Stadt Regensburg für die konstruktive und offene Zusammenarbeit. Die Entscheidung, das Leistungszentrum im Landkreis und nicht im Stadtgebiet zu realisieren, ist sinnvoll angesichts der hohen Grundstückswerte im Stadtgebiet und im Sinne der städtischen Entwicklung, vorhandene Flächen für Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung vorzuhalten. Der Jahn hat als Verein Regensburgs eine über die Stadtgrenzen hinausreichende regionale Bedeutung, ähnlich wie auch die Stadt ihre Funktion als Oberzentrum Ostbayerns verantwortungsvoll lebt. Dieser Logik folgend haben auch bei der nun erfolgten Standortfestlegung Verwaltungsgrenzen eine untergeordnete Rolle gespielt“, sagte Hans Rothammer, Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg e. V. (Text/Fotos: RMC/Stadt Regensburg/SSV Jahn).

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